Ein politisches Statement, das wütend klingt, am Ende aber Liebe mit sich bringt – Schmerz, (Mit-)gefühl und Kritik. Volles Rohr liefern die BLACKOUT PROBLEMS auf ihrem neuen Song ‘MURDERER‘ und kündigen das nächste Album an!
Um einen Song zu schreiben, der ‘MURDERER‘ heißt, aber mit den Worten „L.O.V.E for everybody“ endet, braucht es eine Band die drei Dinge verstanden hat: Erstens, politischer Aktivismus und Systemkritik ist notwendig, um Menschenleben zu schützen. Zweitens, Die Welt ist auch in ihren Gefühlen der Wut, Verwirrung und des Mitgefühls eine vernetzte Gemeinschaft. Und drittens, eine viereinhalb-minütige Steigerung vom Schmerz hin zum Mitgefühl, von einer einzelnen Stimme hin zu einem gesellschaftlichen Chorus, kann ein Werkzeug sein, um genau das zu kanalisieren.
‘MURDERER‘ ist die erste Single aus dem Album ‘DARK‘ (VÖ 15.01.2021 via Sony Music/ Munich Warehouse) von BLACKOUT PROBLEMS, auf der die Band zeigt, dass sich Wut verwandeln muss. Die Wut, das ist der Unmut über den Zustand einer Gesellschaft die unfähig scheint – trotz aller Warnhinweise, die uns die Geschichte und die Wissenschaft aufzeigt – einen friedlichen und zukunftsfähigen Ort zu gestalten. So gerechtfertigt diese Wut ist, so wichtig ist aber auch der Prozess den der Song ‘MURDERER‘ beschreitet: Von Schmerz hin zum Mitgefühl, von einer einzelnen Stimme hin zu einem gesellschaftlichen Chorus. Dass sich der Sound der ersten Vorab-Single ‘MURDERER‘ gründlich von dem bisherigen Output unterscheidet, liegt keineswegs an der neu gewonnenen internationalen Ausrichtung, sondern in einer grundsätzlichen Eigenschaft der Band begründet.
„Wir schreiben über unser Leben. Somit laufen wir nicht Gefahr einen Song zwei Mal zu schreiben. Dinge können sich ähneln oder gleiche Ursprünge haben, aber nichts wird jemals das Gleiche sein. Am Ende bleibt alles für immer anders. 2020 hat das schon im Juni bewiesen.“
Eben diese Werte und Haltungen sind Voraussetzung für die eindrückliche Transformation, die die Band seit ihrer ersten Veröffentlichung bis hin zu ihrem nunmehr dritten Langspieler durchlaufen. Mit ‘DARK‘ haben BLACKOUT PROBLEMS ein Werk geschaffen, das den Weltschmerz einer Generation einfängt und denjenigen eine Stimme gibt, die es nicht müde sind sich von eingefahrenen Strukturen und längst überwunden-gedachter, destruktiven Denkmuster, aufzulehnen und für Liebe, Respekt und Soziale Gerechtigkeit einzustehen.
Dark-Pop, das ist der Spagat zwischen clean und verzerrt, zwischen analog und digital, zwischen anprangernd und vereinend den die 2012 gegründete Band aus Mario Radetzky (Gesang, Gitarre), Marcus Schwarzbach (Bass, Gesang), Michael Dreilich (Schlagzeug) und Moritz Hammrich (Gitarre, Gesang), wagt. Ein Spagat, der die Spannungen der zeitgeschichtlichen Schwarz-Weiß-Debatten mithilfe Genre-übergreifende Vielfalt gut auf den Punkt zu bringen scheint – The Shape of Pop to come?
In einer Analogie, in der die Band der Ort ist, auf dem die Mitglieder wohnen, entschied man sich 2014, trotz der Möglichkeit größerer Wachstumstreiber in Form von großen Labels für organisches Wachstum auf eigene Rechnung und gegen eine Überforderung des eigenen Kosmos. Unter dem eigens gegründetem Label veröffentlichte die Band (neben einer Handvoll Singles und EPs, die Alben ‚Holy‚ (2016) und ‚KAOS‚ (2018), die sich beide in den Offiziellen Deutschen Albumcharts platzieren konnten – letzteres kletterte sogar bis auf Platz 25. Zuletzt absolvierten sie eine vierzig Dates umfassende Europa-Tour im Vorprogramm von Royal Republic, gefolgt von der ersten eigenen internationalen Konzertreise mit neun Auftritten in England, Frankreich, Holland, Tschechien, Ungarn, Österreich und der Schweiz und sind damit in Dimensionen angekommen, die umfangreicheren Ressourcen bedurften, und unterschrieben beim Sony-Music-Label RCA.
Fotocredit: Moritz Schinn