Musiktipp: BARBARA CUESTA

Veröffentlicht: Mai 1, 2023 in Musik
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Brabara Cuesta_c_Silke Weinsheimer1Eine IndiePop-Nummer, der nach genauem Hinsehen ein ziemlich intensiver Track mit einer heftigen Story wird – die viele Menschen aus der LGBTQ-Szene nachvollziehen können. Lernt Barbara Cuesta kennen!

Der zarte, Chamberpop-artige Song „Little Blackbird“ kommt auf den ersten Blick als ein leichter Indie-Pop-Track daher: Streicher, Klavier, Gitarre und softe Drums gleiten wie eine Vogel durch die Luft. Doch die Lyrics haben es in sich, denn sie erzählen von einer gezeichneten Haut, einer permanenten Verletzung: “It’s from an accident I just survived” – die Künstlerin Barbara Cuesta widmet den Song dem queeren Überlebenden von Gewalt.

Der Little Blackbird, kleine schwarze Vogel, der die Erzählerin besucht uns sich auf ihre Schulter setzt, entpuppt sich als wohlgesonnener Zuhörer für eine eher schwer verdauliche Geschichte: Zwei Protagonistinnen haben ein erstes Date – und eine gibt von sich preis, dass sie seit einem mysteriösen Unfall in der Kindheit grüne Streifen auf der Haut trägt. Danach verschwindet sie und lässt die andere erst ratlos mit dem Geständnis zurück. Dann aber sieht diese die Marker auf ihrer eigenen der Haut – und versteht.

Was das genau für grüne Streifen sind, bleibt offen, aber für viele Mitglieder der queeren Szene ist es eine nachvollziehbare Metapher für Verletzungen, die die Zeit nicht heilt.Little Blackbird“ ist ein Song mit politischem Sendungsbewusstsein, Gewalt gegen queere Frauen sichtbar machen soll und gleichzeitig an das Heilungspotential und die Resilienz der LGBTQ-Szeene glaubt: „They say I never complained, but it‘s a miracle I‘m still alive.



Traurig-schöne Streicher, luftige Flöten-Arrangements und zarte Vocals lassen den Song sanft an Suzanne Vegas „Luka“ erinnern, Emilliana Torrini gerät in den Referenz-Radar und Luca Dacus kennt ähnliche verletzte und verletzende Stimmungen.

Die Single – bestückt mit einer klassischen A-und B-Seite – ist die erste Veröffentlichung auf Barbara Cuestas eigenem Label „Santianes Records“ , benannt nach dem Heimatdorf ihrer Familie in Spanien. Die Gründung des Labels wurde im Rahmen von „Neustart Kultur“ von der GEMA gefördert.

Die B-Seite „Again“ lädt mit sehnsüchtigen Slide-Guitars von Gitarristin M.Rider und leichten Leonard Cohen-Vibes zum Slow-Dance ein und ist die queere Love Story, die für die kommenden flirtigen Frühlingsnächte noch gefehlt hat.





Für Fans von …
Alex Mayr, WIM, Elke Brauweiler


Fotocredit: Silke Weinsheimer

 

 

Kommentare
  1. Maccabros sagt:

    Es gefällt…👍🎸

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