2018 haben wir Euch DOTE mit ihrer Debüt-EP vorgestellt und waren sofort in den leichten Indie–Pop der Band verliebt. Jetzt, über füf Jahre später, gibt es das Debüt–Album „feelings“ – eine Frühlingssommerplatte voller Vibes. DOTE haben ein Track-by-Track ihres Albums für Euch gemacht!
feelings. Die insgesamt 11 englischsprachigen Songs dieses Albums spielen mit dieser Frage aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie nehmen sich aus wie ein Bildband mit gestochen scharfen Fotografien ohne auch nur den Ansatz weitschweifiger Kulissen: also keine mit Moos bewachsenen Fabrikmauern, keine mondänen Parklandschaften oder betriebsame Shopping Malls. Stattdessen: Nur du und ich! Und unsere Gefühle – feelings.
DOTE sind Jonah, Lukas, Niclas und Moritz. Vor sechs Jahren haben sie sich als Band im Essener Norden gegründet. Schulhoffreundschaften, gemeinsames Singen im Chor. Die Stimmen der beiden Sänger schmiegen sich perfekt aneinander: Jonah bringt sein tiefes Vibrato ein, hell und bisweilen zart ist die Stimme von Lukas. Beide schreiben die Songs, deren Trademark nicht zuletzt die enorm raffiniert durch die Stücke driftende Zweistimmigkeit ausmacht.
Herauskommt Indie-Pop mit glitzernden Synthie-Sounds, hellen Gitarrenlicks, Midtempo-Riffing, lebendigen Basslines und „cool running“ in Sachen Drums. Ein Schuss Dancefloor allemal, dazu 80er-Jahre-Anleihen. Dote klingen insgesamt undeutsch, britisch eher. Die Songs auf dem Album „feelings“ sind griffig, kein solistischer Ballast, kein umständliches Pathos. Ist der Song erzählt, fällt die Klappe – das ist ungewöhnlich gut. Und erstickt dabei keineswegs die Lust auf Experiment und Unvorhersehbares.
Reviews mögen wir und wir lieben es, euphorisch über Musik zu schreiben – was uns aber auch fasziniert sind die Einblicke in die Köpfe der Artists selbst und damit möchten wir Euch eines unserer Lieblingsformate vorstellen: Künstler:in XY nimmt sich die eigene Platte vor und schreibt drüber. & so erzählt Euch Jonah von DOTE step by step, sozusagen TRACK-BY-TRACK, etwas zu ihrem Debüt-Album und Ihr lernt jeden Song genaustens kennen und könnt ihn direkt dazu hören. Gut oder weltklasse? Sag ich doch!
save
„save“ ist der älteste Song auf dem Album – und vielleicht der DOTE-typischste, zumindest, wenn man von dem DOTE vor der „feelings“-Era ausgeht. Upbeat Indie-Pop, viele Gitarren, eingängiges Riff am Anfang. Wegen des Riffs ist es übrigens auch der erste Song auf der Platte – das ist so happy und bubbly, das wir fanden, es klingt fast wie die Titelmusik einer Serie. Und das ist doch irgendwie cool, mit der eigenen Titelmelodie in das Debütalbum reinkommen.
boy
„boy“ war vor dem Recording noch sehr roh, es gab eigentlich nur die Gesangsmelodie und den Text, das Instrumental haben wir komplett in der Aufnahmezeit erarbeitet. Wir hatten alle ein bisschen Angst, den Song im Studio anzufassen, weil wir wussten: Das wird noch viel Arbeit. Aber dann war’s wie ein Rausch, wirklich, irre Erfahrung. Wir hatten alle schlagartig die gleiche Vision, in welche Richtung der Song gehen muss, dieses New-Wavige, Pulsierende und haben mit jedem neuen Instrument den Track zusammengesetzt wie ein Puzzle. Hatte auch genau dieses Gefühl: Bei jedem Teil dachten wir: Ja geil, genau das musste da jetzt hin und gleich haben wir das ganze Bild zusammen.
dreams
Der Song lag lange auf irgendwelchen Festplatten rum. Das Instrumental mochten wir immer sehr, aber den Text fand besonders Jonah immer zu kitschig. „Another wake up, another heartbreak“, das ist ja jetzt nun nicht die metaphorischste aller Zeilen. Und dann war es eigentlich unser Produzent Tom Heßler, der die Demo gehört hat und gesagt hat: Der muss genauso auf die Platte. Und wir dachten: Na ja, wenn man sich in dem Moment, in dem man den Song geschrieben hat, vielleicht auf eine kitschige Art und Weise verletzt gefühlt hat, dann ist es doch nur das ehrlichste, auch genauso darüber zu singen. Und das war eigentlich die Hauptidee des Albums: So aufrichtig wie möglich über unsere Gefühle zu singen. Deswegen heißt die Platte ja auch „feelings“ .
easy
Entstanden im Juni 2022, in Köln, beim gemeinsamen Songschreiben. Wir hatten diesen Bossanova-Beat und Jonah und Lukas haben einfach ein bisschen drüber gefreestylet, Textfragmente drüber gesungen, die sie schon mal vorher geschrieben hatten. Und dann war der Song plötzlich da, mit diesem Batida-de-Coco-Webung-Vibe. Fanden wir total geil. Ist auch bis heute unser Lieblingssong auf der Platte, weil er so doll nach Palmen und Sorglosigkeit klingt. Übrigens: Den „I Know, I know, I know“-Part haben wir nicht mit Absicht von „Murder On The Dancefloor“ geklaut. Das ist uns erst später aufgefallen. Wirklich.
i like me
Geschrieben von Lukas. Ein Ode an die Selbstliebe, gegen den Zweifel im Spiegelbild. Monumentaler Pop-Hit. Wer dazu nicht alleine durch sein Zimmer tanzt, ist selbst Schuld!
thoughts
„thoughts“ handelt von der ziemlich düsteren Erkenntnis, dass der Tod nicht so ist, wie man ihn sich vorstellt, aus Serien, Filmen, Büchern. Dass das viel technischer, plötzlicher, krankenhausiger abläuft. Der Song sollte erst gar nicht aufs Album, er ist gewissermaßen als Vorprodukt dazu entstanden. Ist ja auch schon 2022 rausgekommen. Aber dann dachten wir: Er fügt sich so gut in diesen Gesamtsound, in dem wir so hin und her flippern zwischen 80ern, weirden Jazzakkorden und Pop-Hooks, das völlig klar war: Muss drauf.
baby blue
Haben wir im Studio als allerletztes fertig gemacht. Jonah war nach den Aufnahmen so unzufrieden mit seinem Gesang und generell der Performance, dass er ihn erst kicken wollte. Dann kam der Mix, er fand ihn wieder gut. Als er an Weihnachten seinen Eltern zum ersten Mal das Album vorspielte, hat Jonahs Vater gesagt, „baby blue“ sei sein Lieblingssong – weil: Erinnere ihn so an Michael Bublé. Da wieder kurz übers Kicken nachgedacht, aber zum Glück doch noch erkannt, dass der Song sehr gut und auch wirklich nicht Michael-Bublé-esk geworden ist.
girlfriend
Der Pop-Hit der Platte. Die Idee, mit katya. zu featuren kam sehr spontan. Sie hat uns im Studio besucht und wollte eigentlich nur mal vorbeischauen, vielleicht netterweise ein paar Backing-Gesänge einsingen. Und dann hatte wieder Tom die Idee, dass der Track doch eigentlich ein geiles Disco-Duett werden könnte. Haben wir versucht, hat super funktioniert.
cry
An „cry“ haben wir am längsten herumgebastelt. Ist ein Song über die Angst vor dem Alleinsein oder: Alleinbleiben. „Cry“ hatte seinen Anfang in der gleichen Session wie „easy“, aber war gar nicht mal so easy. Zuerst hatten wir da ein total ruhiges Gerüst, fast schon bedroom-pop-mäßig. Aber irgendwie hatten wir immer das Gefühl, es fehlt was. Dann hat Lukas auf seinem Handy mit Garageband einen neuen Refrain gebaut. Mit total irren Harmonien. Die Tonart wechselt ungefähr alle zehn Sekunden und trotzdem funktioniert das komplett, hebt plötzlich ab, nimmt dadurch so Tears-for-Fears-Züge an. Total fancy. Sind wir richtig stolz drauf.
september
Geschrieben als Zeitvertreib während einer Session, als unser Produzent Tom seiner Mutter am Telefon über mehrere Stunden erklären musste, wie man ein Apple-Mail-Postfach einrichtet. An dieser Stelle nochmal: Danke an Toms Mama, ohne die es diesen wunderbaren Song nicht gäbe.
dad
Haben Lukas und Moritz zusammen geschrieben. Lukas singt über und für seinen Vater, inklusive Star-Wars-Line. Uns allen war irgendwie klar: Der Song funktioniert am besten so skizzenhaft, kurz, ohne richtigen Refrain, ohne viele Instrumente. Das macht so eine krasse Emotionalität auf. Ich (Jonah) könnte jedes Mal heulen, wenn ich diesen Song höre.
VERLOSUNG
Gewinnt 1x 1 „feelings“ Vinyl oder 1x 1 T-Shirt:
DOTE – „feelings“
Mailt uns einfach bis zum 04.06.2023, 23:59 Uhr unter dem Betreff “DOTE Vinyl” oder “DOTE T-Shirt” an win(at)the-pick.de und gebt bitte Eure vollständige Anschrift an und schreibt uns doch bitte, warum ‚feelings‘ von DOTE nicht in Eurer Sammlung fehlen darf bzw. warum Ihr ein DOTE-Shirt tragen möchtet. Unvollständige Mails und Mehrfacheinsendungen können wir leider nicht berücksichtigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ++
Viel Glück!
Fotocredits: Leonie Braun