Heute stellen wir Euch eine mega-spannende Band vor, die mit ihrer Idee aktuell mehr am Rad der Zeit denn je ist; und verraten Euch, wieso der Film „American Pie“ sie inspiriert hat, diese Musik zu machen. Ein Interview mit Hazel The Nut.
Heutzutage wollen die meisten Bands einen neuen Stil oder einen neuen Sound kreieren – die vier Jungs von Hazel The Nut machen lieber die Musik, die sie in ihrer Jugend lieben gelernt haben. Deshalb klingt ihr Pop-Punk wie der, den man von Bands wie Blink 182 und Sum41 oder aus Filmen wie American Pie kennt.
In klassischer Besetzung spielen Sebastian (Gesang und Gitarre), Stöcki (Gitarre und Gesang), Nick (Bass und Gesang) sowie Philipp (Schlagzeug) nun schon seit dem Jahr 2012 ihre eigenen Punkrock-Songs. Gepaart mit viel Humor und Augenzwinkern liefern die vier Musiker aus dem Großraum Würzburg punkige, melodiöse Lieder mit schnellen Riffs, dreistimmigem Gesang, treibenden Beats und der markanten Stimme ihres Sängers Sebastian. Mittlerweile hat Hazel The Nut drei Alben herausgebracht, den Deutschen Rock & Pop Preis 2018 in der Kategorie Punk gewonnen und über 100 Konzerten in gesamt Deutschland und darüber hinaus gespielt.
& jetzt geht die Reise weiter: Mit „A Walk in the Park“ zeigen Hazel The Nut einmal mehr, wie sehr sie diese Musik lieben und servieren uns ein energiegeladenes Spektakel, dass uns nach Live-Shows „dieser Art“ lechzen lässt – und dann gibt es nächste Woche auch noch ein neues Video, das den Sinn für Humor nochmal verdeutlicht; abonniert schon einmal den YouTube-Channel und lernt die Band schon jetzt in unserem Interview weiter kennen – sympathisch und spannend:
IM DIALOG MIT… HAZEL THE NUT
Fangen wir mal von vorn an: Jemand hat noch nie von Hazel The Nut gehört. Warum könnte das der Fall sein?
Sie oder er war dann definitiv nicht bei den richtigen Konzerten oder hört nur witzlose Musik… 😉 Aber davon abgesehen, kann das leider schon mal vorkommen. Auch wenn es unsere Band mittlerweile seit ZEHN Jahren (abgefahren!!!) gibt, haben wir doch immer wieder viel lernen, neue Sachen ausprobieren und neue Gegenden erspielen müssen. Der Weg war lange und auch mal holprig, aber wir sind felsenfest davon überzeugt, dass ab diesem Jahr dieser Fall nicht mehr eintritt!
Und wie würdet Ihr der Person Eure Band beschreiben – was macht Euch aus?
Hast du damals auch College Comedy Filme á la American Pie geschaut und dann von Strandparties mit roten Plastikbechern geträumt? So geht es uns noch nach über 20 Jahren. Entsprechend würden wir uns als albern, gut gelaunt und feierwütig beschreiben. Wenn du auf die Songs von Blink 182, New Found Glory oder Sum 41 stehst, dann könnten wir direkt beste Freunde werden.
Stellt Euch doch mal kurz vor. Name, Alter, Hobbies, Sternzeichen, Lebensmotto:
Sebastian, immer noch 23, schwere Dinge heben und auf alle 16tel singen, Büffel, „I like the sugar on my lips“
Stöcki, immer noch 23, schwere Dinge fallen lassen und Offbeat spielen, Sternschnuppe, „even if we’re getting older the party is still far from over“
Nick, immer noch 23, Kommata verbessern und bei Stöcki aufs Klo gehen, Tiger, „A beard on my face keeps me warm and safe“
Philipp, immer noch 23, Nicks Bauch streicheln und Schätze am Ende des Regenbogens verstecken, Pumuckl, „I shouldn’t wait to ask her for a date“
„Entsprechend würden wir uns als albern, gut gelaunt und feierwütig beschreiben. Wenn du auf die Songs von Blink 182, New Found Glory oder Sum 41 stehst, dann könnten wir direkt beste Freunde werden.“
Schneller, weiter, höher. Und Ihr knüpft einfach an die Musik Eurer Idole an und klingt wie Sum41 der heutigen Zeit. Mega gut. War das der Plan oder entstand das einfach aus wilden Proben heraus?
Teils, teils. Am Anfang haben wir noch in einer Coverband gespielt. Da haben wir uns aber geweigert „Summer of 69“ zu spielen und wollten stattdessen lieber alles von „All Killer, No Filler“ abliefern. Irgendwann kam bei uns der Wunsch auf, eigene Songs zu schreiben und zu performen. Da lag es dann nahe, die Musik zu spielen, die wir am liebsten hören. Das Ganze wollten wir natürlich weiterentwickeln, ohne dass es aufhört nach Pop Punk zu klingen. Und was sollen wir sagen, heute sind wir unerwartet am Puls der Zeit, wenn Travis Barker, Avril Lavigne und viele neue junge Pop Punker (wieder) auftauchen. Das Genre ist zurück! BAMM!
Gibt es heute noch solchen Pop-Punk wie früher?
Es gibt wieder Pop Punk!! Aber anders. Es sind jetzt Solo Artists wie jxdn, KennyHoopla oder natürlich Machine Gun Kelly und weniger Bands. Aber man darf auch nicht vergessen, dass eine erwachsenere Welle an Bands aus unserem Genre auch fortwährend aktiv war in den letzten Jahren. Also zum Beispiel Neck Deep, Four Year Strong, Knuckle Puck, State Champs oder Stand Atlantic. Es ist auf jeden Fall eine neue geile Zeit für Pop Punk und wir glauben da kommt noch viel mehr… zum Beispiel unser Album. 😉
Welche drei Songs der früheren Zeit dürfen in keiner guten Playlist fehlen?
Blink 182 – Feeling This
SUM 41 – Into Deep
Yellowcard – Way Away
Meint Ihr, dass die Bands es früher leichter oder schwieriger hatten ohne all die Möglichkeiten des Internets – wie hat sich das Ganze in der Zeit Eurer Alben verändert?
Schwer zu sagen, damals hatte die Musikindustrie mehr Geld. Wer da Glück und einen Plattenvertrag hatte, konnte mehr davon profitieren. Heute können wir viel direkter mit Musikbegeisterten Menschen in Kontakt treten dank des Internets. Auf der anderen Seite: DIY-Bands haben es ja immer irgendwie geschafft zu kommunizieren, wenn auch nicht so interaktiv wie es heute möglich ist.
Wir haben definitiv eine Veränderung wahrgenommen und sogar lange überlegt gar kein Album, sondern nur noch einzelne Songs zu veröffentlichen. Verrückt, denn eigentlich liebten wir alle immer Tonträger, egal ob Platte oder CD. Und auch bei der Produktion hat sich einiges verändert. Früher mussten wir uns in Studios einmieten und hatten wenig Zeit. Mittlerweile ist unser Stöcki zertifizierter Audio Engineer und wir können alles selbst machen und zwar so wie wir es wollen. Wenn wir so darüber nachdenken – nicht alles ist schlechter geworden. 🙂
Nehmen wir an, Ihr könntet mit einem/r Musiker/in oder Band einen Tag verbringen und es würde vielleicht sogar ein Song entstehen. Wer wäre das und warum? Was würdet Ihr machen? Utopisch darfs sein.
Blink 182, aber in der besten Besetzung mit Tom, Mark und Travis. Die Jungs sind einfach unsere Helden und wir glauben, dass man mit ihnen die beste Zeit haben kann. Priorität hätten Dick Jokes, eine kalifornische Party und die Aufnahme einer dreiminütigen Pop Punk Hymne. Aber was man so vernimmt, scheint eine Reunion der Drei ja gar nicht mehr soooo unwahrscheinlich.
Hazel The Nut ist plötzlich weltberühmt. Was wäre die schönste Headline?
Pop Punk Stars von Hazel The Nut spielen die Teenage Mutant Ninja Turtles im nächsten Hollywood Blockbuster
„Wir haben definitiv eine Veränderung wahrgenommen und sogar lange überlegt gar kein Album, sondern nur noch einzelne Songs zu veröffentlichen. Verrückt, denn eigentlich liebten wir alle immer Tonträger, egal ob Platte oder CD.“
Erzählt mal ein bisschen was über „A Walk In The Park“ und was uns 2022 von Euch erwarten könnte:
Fälschlicherweise könnte man ja glauben, dass wir sinngemäß das Strombergsche „Das Leben ist kein Ponyhof!“ besingen, aber viel mehr geht es bei uns um eine positive Nachricht. Egal, in welcher Lebensphase, in welchem bescheidenen Job oder in welcher unwirklichen Pandemie du auch gerade steckst, es wird schon irgendwann wieder werden. Alle ausweglosen und kuriosen Situationen, die wir im Song beschreiben, sind meist mit einem Augenzwinkern gesungen: Sei dir sicher, das Leben ist nicht immer ein Eis schleckender Ausflug im Park, aber Durchhalten lohnt sich! Wir sind auch am Ball geblieben und liefern euch dieses Jahr 5 Singles und ein Album. Dazu gibt es super witzige Musikvideos, alberne Reels auf Social Media und brandneue Riffs sowie Ohrwürmer. Außerdem feiern wir dieses Jahr unser 10-jähriges Jubiläum! Das werden wir richtig ordentlich feiern, aber dazu erzählen wir erst in ein paar Monaten mehr. Ihr dürft gespannt sein. :*
Euch scheint es wichtig, vieles selbst zu organisieren. Was sind die Aufgaben, die Ihr am liebsten macht und welche eher gar nicht?
Auf jeden Fall. DIY ist heute nicht nur nötig, sondern gehört auch zu unserer Kultur und unserem Verständnis von einer Band. Uns macht es richtig Spaß, wenn wir uns um die verschiedensten Dinge kümmern und jedes Mal, wenn wir uns treffen, steht etwas anderes auf dem Programm. Unser Drummer Philipp kümmert sich zum Beispiel immer um das Merch und überrascht uns immer wieder mit neuen Ideen für bescheuerte Fanartikel. Stöcki sitzt stundenlang für uns im Tonstudio nimmt auf, schneidet, mischt und experimentiert. Sebastian telefoniert ständig Clubs, Festivals und Dorffeste ab und versucht uns Gigs zu ergattern. Und Nick liebt es, Pressetexte oder Bandbiografien zu schreiben oder Interviews zu geben. Wie jetzt gerade. Hi, hier ist Nick!
Wie aufgeregt seid Ihr – auf einer Skala von 1 bis 10 – wie die Reaktionen auf einen neuen Song von Euch sind?
Holy Shit. This one goes to 11. 😉
Etwas Nostalgie schadet nie. Was sind Eure frühesten musikalischen Erinnerungen oder Berührungspunkte, an die Ihr Euch vage oder bewusst erinnert?
Also unser Stöcki hat in frühster Kindheit schon Blasmusik gemacht, während Nick im Kinderchor sang. Philipps Papa wollte seinem kleinen Sohn Jazzpiano beibringen – kein Wunder, dass er jetzt Drummer ist. Sebastian ist dagegen die Ausnahmeerscheinung in seiner eher unmusikalischen Familie – er wollte schon als kleiner Junge immer Sänger werden. Aber was wir alle gemeinsam haben, ist dass wir damals alle total begeistert waren, als wir die Musik aus American Pie hörten. Genau so etwas wollten wir auch machen!!!
„DIY ist heute nicht nur nötig, sondern gehört auch zu unserer Kultur und unserem Verständnis von einer Band.“
Fotocredits: superlifepromo