Mit „HINÜBER“ erscheint Mines neue Platte, die uns – mal wieder – umgehauen hat. Wer denkt, dass ‚politischer Pop‚ nur mit Zeigefinger geht, hat sich getäuscht; hier gibt es so viel Freiheitsgefühl wie selten. Eine Album Review. Außerdem: Wir verlosen CDs!
Hätten wir uns nicht schon vorher in Mine verliebt, wäre es spätestens jetzt passiert. Der Clou ist: Jetzt sind wir doppelt und dreifach in love. Früher fanden wir Mine schon super, mit „Klebstoff“ haben wir unsere große Liebe für diese unfassbar tolle Frau entdeckt und „HINÜBER“ setzt einfach nochmal einen drauf, ohne das Davorgewesene in den Hintergrund zu rücken. Jetzt sind wir mit der Liebe, äh Tür, ins Haus gefallen. Egal. Passiert nämlich exakt so auf der Platte, wenn der Titeltrack „HINÜBER“ (feat. Sophie Hunger) einsetzt und dieses gewaltige Intro Dich regelrecht umhaut, ehe Mine dann ihre einzigartig-melodische Stimme ertönen lässt. Uff, damn God. Wie beeindruckend und gleichermaßen bedrohlich kann eine Platte starten – und wo bitte soll das dann hinführen, sodass auch irgendjemand noch eine geringe Chance hat, im Pop-Olymp mitzuspielen? Ein Opener, der ein richtig wuchtiger Brocken ist, von dem man sich erstmal kurz gefühlt erholen muss. Uff. Immer wieder uff. Und gerade deshalb noch spannender, sich auf „HINÜBER“ einzulassen, das ist ja einfach Art-Pop mit mehr Art als Pop. Und deshalb: Uff. Once again. Grande!
Genre-Mixe sind oft gewollt, selten gekonnt; „HINÜBER“ bietet vielmehr als nur das, denn die Lieder verweben sich ineinander und so herrscht das Chaos wie die Ruhe, immer begleitet von gesellschaftskritischen Themen – schwermütig mit einer winzigen Brise Leichtigkeit verpackt. Natürlich dürfen auf keinem Mine-Album die für ihre schwungvollen Tanzmoves (ja, so nebenbei erwähnt: Sichert Euch mal Tickets für die Tour [Dates siehe unten], denn live ist Mine ohnehin die Queen – hier gibts unsere Live-Review!) prädestinierten Songs fehlen und so grooven „BITTE BLEIB“ und „ELEFANT“ inmitten der Mischung – und natürlich – und das haben wir uns nach „S/W“ ohnehin erhofft – gibt es auch einen smoothen Electro-Club-Hit wie „KDMH“ , der durch das eindeutige Dramastück der Platte, „MEIN HERZ“ , abgelöst wird. Und ehrlich: Dieser Song ist ein Messer, stumpf und gleichzeitig stechscharf. So viele Emotionen werden geweckt – solche, von denen Du nicht einmal wusstest, dass Du sie hast. Plötzlich bist Du mittendrin und fühlst, wie schwer es Dir ums Herz wird – und das ‚allein‘ lässt Dich den Weltschmerz so intensiv fühlen, dass Du danach dankbar bist, das endlich zugelassen zu haben.
Mines Kopf ist voller Gedanken, ihr Herz offen für Liebe – und so entsteht eine kleine Reihe voller Songs, die es in sich haben und ein bisschen Einfachheit ins Album bringen: „AUDIOT“ (feat. Dexter, Crack Ignaz) als eine Hommage an die Vielfältigkeit (kombiniert mit Sozialkritik), „EISCREME“ als lässiger Spring-Vibe-Soundtrack to go, „LAMBADAIMLIMBO“ (feat. José) als Abschaltlied zwischen all der Schwere und das bereits bekannte „ELEFANT“ als Indie-Pop-Disco-Banger, der immer geht.
Und ehe die Leichtigkeit Überhand nimmt, MUSS man zum Schluss noch einmal in die Tiefe gehen und mit „TIER“ und „UNFALL“ an „HINÜBER“ und „BITTE BLEIB“ anknüpfen und die richtigen Fragen stellen, auf die man zwischen den Zeilen Antworten bekommt; und zum Glück (!) zum Nachdenken angeregt wird, denn was auf der Welt schief läuft wissen wir insgeheim alle – doch werden wir selten in Popmusik darauf aufmerksam gemacht, erst recht nicht so deutlich (wie es wirklich mal sein muss!). Aber dann gibt es zum Glück Mine, die sich nicht scheut, die schweren und politischen Themen anzusprechen. „TIER“ wirkt hier wie das Intro zu „UNFALL“ , der dieses schwere Album impulsiv, dramatisch und bedrohlich abschließt – so heftig, dass es nachhallt, auch wenn der Ton schon erloschen ist.
„Wo soll ich mit den Fragen hin?/
Wie machen diese Frage Sinn?/
Wenn eigentlich nur zählt auf dieser Welt/
Worein ich geboren bin“
(TIER)„Worein bin ich geboren?/
Was bleibt mir verborgen?/
Was liegt in meinem Schoß?/
Von wo aus bin ich los?/
Was ist Freiheit?/
Wer beengt mich?“
(UNFALL)
Mit „HINÜBER“ schafft Mine ein pompös-imposantes Album, das erstmal für sich stehen darf. Diese Platte ist ein dankbarer Lichtblick in der Pop-Welt, die oft genug aus dem Alltag entlocken mag – vollkommen schön, vollkommen gut; doch Mine schafft es bereits im großen Opener auf diverse Problematiken aufmerksam zu machen: „Das Meer ist aus Plastik/ Der Hunger ist groß“ – stets begleitet von Bedrohung, Risiko und Angst. Wumms-rumms. Laut. Brachial. Und vor allem: Diversität wird hier sogar in den Instrumentalen groß geschrieben und macht „HINÜBER“ zu einem vielfältigen Kunstwerk vom ersten bis zum letzten Ton – reflektiert, eindringlich, wichtig, tief und einfach verdammt gut! Unsere Prophezeiung: Merkt Euch Mine jetzt schon, bald kommt Ihr ohnehin nicht mehr an ihr vorbei. Stark!
>> Hier könnt Ihr HINÜBER von MINE kaufen/streamen!
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ANSPIELTIPPS FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK
UNFALL //
HINÜBER //
MEIN HERZ //
BITTE BLEIB //
EISCREME
VERLOSUNG
Gewinnt 2x 1 CD:
Mine – „HINÜBER“ CD
Mailt uns einfach bis zum 16.05.2021, 23:59 Uhr unter dem Betreff “Mine CD” an win(at)the-pick.de und gebt bitte Eure vollständige Anschrift an und schreibt uns doch bitte, warum ‚HINÜBER‘ von Mine nicht in Eurer Sammlung fehlen darf. Unvollständige Mails und Mehrfacheinsendungen können wir leider nicht berücksichtigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. ++ Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie (bzw. des Lockdowns) wird sich der Versand voraussichtlich verzögern, da die Labels aktuell nicht in die Büros dürfen. Wir bitten um Verständnis!
Viel Glück!
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MINE „HINÜBER“ Tour 2021/22:
11.11.21 Freiburg Jazzhaus
12.11.21 Hamburg Grosse Freiheit (neue Location in Arbeit)
13.11.21 Dresden Tante Ju
14.11.21 Erfurt Central
16.11.21 Bremen Schlachthof
17.11.21 Hannover Pavillon
18.11.21 Mannheim Alte Feuerwache
19.11.21 München Muffathalle
20.11.21 AT-Wien WUK
21.11.21 CH-Zürich Plaza
23.11.21 Stuttgart Im Wizemann
24.11.21 Nürnberg Hirsch
25.11.21 Wiesbaden Schlachthof
26.11.21 Köln Gloria
21.04.22 Braunschweig Westand
22.04.22 Chemnitz AJZ
24.04.22 Kiel Die Pumpe
29.04.22 Münster Skaters Palace
30.04.22 Augsburg Kantine
01.05.22 Düsseldorf zakk
>> Tickets kaufen!
Fotocredits: Simon Hegenberg