TYNA ist eine DIY-Künstlerin, die irgendwie aus der Reihe tanzt. Zwischen Power und Depression. Mit „Drahtseilakt“ veröffentlicht TYNA einen starken Track für Träumer*innen – für diejenigen, die ihr eigenes Ding machen. Musiktipp!
„Gib „Tina“ bei Google ein. Da findest du Tina Turner –aber nicht mich. Das Y ist nicht nur besser zu finden, sondern eckt ein bisschen mehr an.“ Anecken ist schön. Anecken ist ehrlich. Anecken ist direkt. TYNA eckt an durch ihr Y, aber auch durch ihre ungeschminktenund politischen Songs: Direkt. Emotional. Rebellierend. Hier trifft Punkenergieauf RockPop und 80er Jahre Synthesizer.
TYNA wächst in einem kleinen hessischen Dorf mit nur 140 Einwohnern auf. Sie verbringt viel Zeit in der Natur und nutzt jede freie Minute, um zu singen und zu tanzen. Mit 14 Jahren wird ihr das Leben in der ländlichen Idylle viel zu leise. Deshalb wünscht sie sicheine E-Gitarre und beschallt Tag und Nacht ihre Familie. „Ich war nachts immer am produktivsten und hab alles um mich rum vergessen. Die niederländische Sängerin Anouk war mein großes Idol, ich wollte jeden Song singen und spielen können. Sehr zum Leid meiner Eltern und meines Bruders. Da wurde jeden Abend an die Wand geklopft.“
Ihr Heimatdorf wird ihr schnell zu klein. „Mit 18 hatte ich Dreads, habe rebelliert und bin von zu Hause ausgezogen. Ich wollte mein eigenes Leben führen. Mir haben damals schon viele Dinge, die in der Welt passieren, nicht gefallen. Ich habe nie verstanden, warum manche Menschenleben weniger Wert sein sollenals andere.“ TYNA fängt an, sich immer mehr mit Diskriminierung, Gleichberechtigung und politischen Themen auseinanderzusetzen. Nach zwei Jahren im Süden verschlägt es sie nach Hamburg.
Eine Balance zwischen eigenen Träumen und den Erwartungen des Umfeldes. „Kurze Zeit habe ich darüber nachgedacht diesen Weg vielleicht auch zu gehen, fühlte mich dabei aber wie eine Marionette.“ TYNA zieht in die weite Welt. Mit einer Gitarre im Gepäck und viel Energie und Willenskraft. „Mir wurde bewusst, dass ich mit dieser Zukunft zwar alle anderen glücklich machen würde, aber nicht mich!“ Einige Jahre später erinnert sie sich an diese Zeit zurück und die Idee zu „Drahtseilakt“ entsteht. Große Momente, kleine Momente. Eindrücke, Emotionen. Von allem etwas – von allem zu viel. Es folgt ein großer Crash, der dieses hochsensible Powergirl von heute auf morgen psychisch völlig umwirft. Gefangen in einem tiefen dunklen Loch, ohne Leiter. „Da gibt es keinen Sommer und du frierst, obwohl draußen 30 Grad sind. Mittlerweile habe ich akzeptiert, dass der Regen auch ein Teil von mir ist.“ , so TYNA. „Drahtseilakt“ ist der passende Song für alle, die noch träumen. Für alle, die zwischen ihren Träumen und den Erwartungen hin und her balancieren. Für alle, die ihr eigenes Ding machen wollen.
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Fotocredit: fox on the run