Jeanette Biedermann wurde durch ihre Teilnahme am VOX-Format „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ (wieder) einem breiten Publikum bekannt und begeisterte mit ihrem Deutsch-Pop-Album „DNA“ , mit dem sie derzeit auch auf Tour ist. Wir waren live im FZW Dortmund dabei!
Erfolgreich geworden durch eine der beliebtesten deutschen Daily-Soaps, feierte Jeanette Biedermann um die Jahrtausendwende nicht nur als Schauspielerin riesige Erfolge, auch musikalisch holte die damals Anfang Zwanzigjährige zahlreiche Auszeichnungen. Nach einer kreativen Schaffenspause als Solo-Künstlerin kehrt Jeanette Biedermann nach zehn Jahren mit neuen Songs zurück und geht ab Januar 2020 mit ihrem Album „DNA“ auf große Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wir berichten vom Konzert im FZW Dortmund am 28. Januar:
Der Abend wird bereits um 19:00 Uhr von Singer-Songwriter Marcel Brell eröffnet, den die treue The-Pick-Leserschaft bereits seit 2014 auf dem Schirm haben könnte. Mit seiner textlich und musikalisch reifen Popmusik schafft der wortgewandte Sänger eine spezielle Ebene, bekommt die frühen FZW-Besucher jedoch nach und nach zum Zuhören und Mitmachen. Schon 2004 war Marcel Brell (damals noch Musikstudent in Münster) – wie er stolz und euphorisch erzählt – privat auf einem Konzert von Jeanette Biedermann auf der „Break On Through“ -Tour mit Silbermond als Vorband und sei unglaublich froh und dankbar gewesen, als die Sängerin ihn als Support-Act für die Tour einlud.
Als die Frau des Abends, Jeanette Biedermann, gegen 20:00 Uhr die Bühne betritt, erfreuen sich die Fans natürlich ganz besonders und lauschen ihrer Jeany, wie sie früher liebevoll genannt wurde, die das Konzert mit ihrem Deutsch-Pop-Solo-Song „Wie ein offenes Buch“ eröffnet und die Besucher danach direkt begrüßt: „Oh man, ich freu mich so sehr, wirklich! Es ist so wahnsinnig lange her, ja – ich hab neulich mal so gerechnet und es ist wirklich, Tatsache: Vor 8 Jahren war ich das letzte Mal mit EWIG zusammen auf Tournee und vor 14 Jahren war ich das letzte Mal auf Solo-Tournee, als Jeanette sozusagen. So lange ist das schon her und ich finde, es wurde jetzt verdammt Zeit, dass es wieder losgeht. Insofern: Schön, dass Ihr gekommen seid – dass Ihr uns das Vertrauen schenkt. Ich freu mich auf einen wahnsinnig schönen Abend mit Euch! […] Fürs Erste kann ich nur sagen: Es hat viel zu lange gedauert, aber jetzt laufen wir wieder los!“ , strahlt sie ihre treuen Anhänger an – von Jung bis Alt ist alles dabei und demnach ist die Ankündigung zur Freude aller, dass an dem Abend natürlich Songs des neuen Albums „DNA“ gespielt werden und eine „kleine Zeitreise“ zu den älteren Hits stattfindet. Immer wieder findet die sympathische Strahlefrau Jeanette Biedermann zwischen den Songs Worte, um den zuweilen leicht verhaltenen Club an sich zu binden: „Zuhause ist dort, wo die liebsten und tollsten Menschen sind. Lasst uns doch Dortmund heute zu unserer ‚Mutterstadt‘ erklären, yeeeay!“
Die versprochene Zeitreise lässt nicht lange auf sich warten und so erklingen im ersten Teil bereits „Rock My Life“ und „Run With Me“ , die uns sofort in unsere Teenager-Zeit versetzen: Hier geht das Publikum stark mit und zückt natürlich vor allem Handys, um kleine Videos als Erinnerung zu haben. Die ersten Reihen erweisen sich als eingefleischte Fans, haben sogar Plakate dabei und wirken tatsächlich wie die Girls and Boys, die auch – wie wir – auf den 2002er-(„Delicious„) und 2004er- („Break On Through„)-Touren bereits dabei waren und Jeanette Biedermann als größten Pop-Star des Landes feierten. Kein Wunder, dass in der heutigen Zeit wichtige und wahre Aussagen sehr dankbar umjubelt werden, als die Musikerin, die ihre Rockröhre heute mehrfach unter Beweis stellt, erzählt, dass sie in ihren roten Glitzer-Overall („ganz steifes Teil war das, dat kann einem gar nicht mehr passen„) von damals nicht mehr passe und treffende Worte formuliert, während sie nach der mega Performance kurz durchatmet: „Es ist okay, wenn man nicht mehr in die Sachen reinpasst, in die man mit 20 reingepasst hat – wirklich, Mädels – es ist in Ordnung. Wir werden mehr, besser und schöner; und alles hier drin füllt sich mit schönen Sachen, die man sieht und insofern ist es wichtig, dass wir gesund und glücklich sind.“
Jeanette Biedermann weist eine musikalische Geschichte auf, die viele nach der Jeanette-Ära gar nicht mehr verfolgt haben und deshalb verdutzt sind (und das Hören der Platten absolut aufholen sollten): „Bist Du jetzt auch auf den deutschsprachigeen Zug aufgesprungen?“ , werde sie oft gefragt und kann sofort mit der Wahrheit kontern: „Genau vor 10 Jahren ist tatsächlich einer der ersten deutschen Songs entstanden, die Jörg und ich und Christian damals geschrieben haben – und aus diesem Song hat sich die Band EWIG gegründet. Ihr wisst, dass die Band im Moment auf Eis liegt, weil der Christian Papa geworden ist und sich um seine Kinder kümmern möchte. Und dennoch: Ich kann nicht ohne Musik leben. Das bedeutet, dass es ganz klar war, dass ich irgendwann wieder anfange, zu schreiben und dabei ein neues Album entstehen wird. Und dennoch erinner ich mich wahnsinnig gerne an diese schöne Bandzeit!“ , was sie am liebsten mit dem Song „Wir sind ewig“ macht und somit 2/3 der Band auf der Bühne steht, denn ihr Ehemann Jörg Weisselberg spielt auch in dieser Band. Jeanette Biedermann bedankt sich oft bei ihren Fans – ob es nun die sind, die schon über 20 Jahre am Start sind oder jene, die gerade erst dazu kamen. Auf dem Weg zur B-Stage, auf der drei Akustik-Songs performt werden, macht ein Fan namens Sabine ein Selfie mit Jeanette Biedermann, die daraufhin noch einmal betont, dass „vor der Show nach der Show ist und nach der Show vor der Show“ und sie natürlich dann noch für Fotos, Autogramme und dergleichen am Merch zu finden ist.
Zum Ende hin wird es noch einmal ein Wechselbad der Gefühle: Zunächst lässt es Jeanette Biedermann sich natürlich nicht nehmen, auch einen Song ihrer „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ -Teilnahme zum Besten zu geben und überrascht mit ihrer „Nie wieder Alkohol“ -Version des Johannes-Oerding-Originals, ehe sie zeitlich noch weiter zurückgeht und mit „In den 90ern“ über Tamagotchi, Pokemon, Game Boy und Wählscheibentelefon singt – ein wahres Revival, das das FZW endlich so richtig zum Feiern bringt, bevor dann die Tränen kullern: „Deine Geschichten“ ist ein Lied über ihren verstorbenen Vater, der sich immer alle Lieder zuerst angehört hat und Jeanettes größter Fan war. Emotional bis zur äußersten Grenze, sodass Schlucken und Weinen fester Bestandteil ist. Puh. Durchatmen und dann darf es zum Grande Finale in den Zugaben nochmal fröhlich und schnulzig werden: „Es geht mir gut“ , „Rock My Life“ (in der Oerding-Version) und der Klassiker „We’ve Got Tonight“ beschließen den Konzertabend mit Jeanette Biedermann, die auch 20 Jahre später noch ordentlich rockt.
Jeanette Biedermann „DNA“ Tour 2020:
05.02. Bremen Modernes
07.02. Hannover Capitol
08.02. Köln Carlswerk Victoria
09.02. Berlin Huxley’s Neue Welt
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Seht nachfolgend noch ein paar visuelle Eindrücke des Konzertabends ❤
❤ Danke an Dirk Becker Entertainment / Live Nation ❤
Bilder: Rebecca Bektas (Insta: @iwishilivedinberlin)
Worte: Rebecca Bektas (Insta: @iwishilivedinberlin)