COUNTERFEIT. sind derzeit auf Tour, um ihr bald erscheinendes zweites Album live vorzustellen und den Fans zumindest einen kleinen Appetizer geben zu können: Wir durften die energetisch-emotionale Live-Show im Luxor Köln miterleben.
Im Moment sind COUNTERFEIT. im Studio, um letzte Hand an das kommende neue Album zu legen. Die Punkrocker rund um Sänger, Gitarrist und Schauspieler Jamie Campbell Bower arbeiten hart und laut am Nachfolger ihrer gefeierten Debütplatte „Together We Are Stronger“, mit der sie vor zwei Jahren die Rockwelt erschüttert haben.
Um 20 Uhr betreten die Punk-Ladies von The Pearl Harts die Bühne, um mit ihren roughen Riffs zu begeistern. Ein halbstündiges Set, das Punk, Grunge, Pop, Rock und Blues mischt und vor allem eins ist: laut, tanzbar und fantastisch! Zwei Frauen, zwei Instrumente, eine Stimme – was für eine Energie, die man sonst nur von einer richtig großen Band kennt. Die Fans im Publikum toben, gröhlen, klatschen und feiern das Duo stark: Das Luxor in Köln ist somit bestens vorbereitet auf das darauffolgende Set der Headliner von COUNTERFEIT.!
Es ist 21 Uhr, als die fünfköpfige Band die Bühne betritt und direkt mit einem Hammer loslegt: „Shut Up“ fungiert als Opener und zeigt die Jungs direkt von ihrer besten Seite: Voller Feuer, tobend, laut. Kurz darauf erzählt Frontmann Jamie Campbell Bower, dass sie die kommende Platte in Los Angeles, Kalifornien aufgenommen haben – unter anderem mit dem Produzenten von My Chemical Romance: „It’s a celebration of love – and about humanity and who we are as people. We no longer have to pretend to be anybody. I don’t have to pretend to be the tough guy anymore. I don’t wanna be the tough guy anymore!“ , erzählt er unter tosendem Applaus und Gejubel der Fans. Anschließend gibt es eine Ladung voller Love-Songs, darunter ein Lied für seine Freundin Ruby ( „Pictures Of You“ ), die ebenfalls anwesend ist; Bower spielt diesen Song alleine auf der Bühne, auf einem Stuhl sitzend, mit einer Akustikgitarre in der Hand, eine Liebeserklärung darf da natürlich auch nicht fehlen : „I fell in love with somebody. And that person has shown me so many bits and so many parts of myself that I never knew existed before. […] Ruby, darling, this song is for you!“ Romantischer wird es heute nicht mehr – und doch ist die Show insgesamt sehr energetisch, emotional.
Immer wieder ist im Folgendes wichtig zu sagen: „I am so sick and tired of people telling me what I can and can not be!“ . Der Mann ist angekommen und macht das deutlich. Jamie Campbell Bower lässt alle Emotionen frei und man merkt, dass er einfach ist – und lebt. Dieser Persönlichkeit ist auch Politik ein sehr wichtiges Thema: „You’re lucky to live in Germany which is an open country!“ , betont er, ehe er Donald Trump zurecht als Faschisten bezeichnet und betont, dass das die Zeit ist, um gegen solche Leute und allgemein zu rebellieren, wie beispielsweise Greta Thunberg ( „… and if you don’t know her, google her!“ ) – natürlich gibt es mit „11:44“ auch einen Song zur Thematik und der angespannten Lage. Da Bower ohnehin sehr ehrlich zu sein scheint, wurde mit „Get Out“ auch ein Song über Sucht (die das Rockstar-Leben mit sich bringt), über sein Ego ( „‚cause as a rockstar, I have an ego“ ) und über das Arschlochsein geschrieben – ein Track, zu dem man die Hüften ordentlich schwingen lassen kann. Immer wieder bedankt die Band sich bei den deutschen Fans, die immer wieder zu den Konzerten kommen. Sehr bodenständige und sympathische Jungs, die trotz des Rockstar-Alltags Anstand haben und offensichtlich wissen, dass sie ohne Fans und Live-Publikum nichts wären: Natürlich bietet man dann auch etws körperliche Nähe und geht mehrfach durch die Menge, bevor man am anderen Ende auf einem Geländer steht und mit der Zugabe „Enough“ das Konzert beendet: „Thank you so much. Go home, get laid!“ sind die vielleicht schönsten und passendsten Abschlussworte dieses Abends.
Fotocredits – bitte immer angeben: Christin Söhnchen (The Pick)