Mit ihrem bereits zweiten Album „Zwischen meinen Zeilen“ ist die derzeit stark gefeierte Deutsch-Pop Singer-Songwriterin LEA auf Tour und spielte das vorletzte Konzert ihrer „Fahrtwind“ Tour im Live Club Barmen in Wuppertal – wir waren dabei!
„Ob ich vor vier Leuten spiele oder vor 1.000 – ich mache das aus Liebe, und weil ich das schon immer gemacht habe, das Liedermachen“ , so LEA über ihre Leidenschaft auf der Bühne zu stehen – einen ähnlichen Satz formulierten schon viele KünstlerInnen, doch dem neuen Popstern am Himmel nimmt man es ab, denn für sie ging es von heute auf morgen plötzlich steil durch die Decke. 2016 durften wir LEA, die zu dem Zeitpunkt gerade ihren Song „Schwerelos“ via FourMusic veröffentlicht hatte, im Vorprogramm von Nisse live erleben.
Mittlerweile hat die junge Sängerin, die im zarten Teenager-Alter von 15 Jahren ihr erstes Lied bei YouTube veröffentlichte, eine riesige Fanbase und mehrere (Radio-)Hits, die auch heute Abend in Wuppertal im Live Club Barmen alle mitsingen können. Der Hit, der ihr den Weg zu dieser steilen Karriere ebnete, ist wahrscheinlich „Leiser“ – der auf den Gestört aber GeiL Remix zum Song „Wohin willst Du“ folgte und LEA endgültig einen Namen verschaffte; eine völlig neue EDM-Utzutz-Version, die dem Lied zwar einen Vibe gibt, doch werden wir wahrscheinlich für immer besonders stark in die Original-Version von „Wohin willst Du“ verliebt bleiben, untermauert LEA hier doch mit ihrer puren Stimmkraft, Keyboard-Klängen und ihren Musikern vor allem den Text. Die Masse wird unsere Meinung weniger teilen und trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass wir die Künstlerin so kennen- und lieben gelernt haben.
Der Stimmung auf dem Konzert tut natürlich gerade der neue LEA-Stil gut: Ausgelassen, laut, mitsingend, tanzend – und auch ihre Leidenschaft verliert sie kein Stück, lächelt stets und erfreut sich der Tatsache, dass heute Abend hier über 700 Leute stehen und die gesamte „Fahrtwind“ Tour ohnehin längst ausverkauft war; auch die ersten Termine der „Zwischen meinen Zeilen“ Tour sind schon hochverlegt oder sold out. Wow. Das Konzert eröffnet LEA, indem sie vom Ende des Raumes mit einer Wunderkerze durch den Raum läuft – natürlich zum Touropener „Wunderkerzenmenschen“ , den der ganze Club mitsingt und -summt.
Schöne Momente für uns sind insbesondere, als LEA mit Akustik-Versionen begeistert und extrem unter die Haut geht – fast so wie zu Beginn ihrer Karriere: „Zwischen meinen Zeilen“ (was für ein Song!), „Heimweh nach wir“ oder abschließend die Zugaben „Leiser“ (welche sie inmitten des Publikums singt) sowie „Ein Liebeslied“ (ein wunderschönes Stück Lyrik, das sie ausschließlich live singt). Gänsehaut macht sich breit – auch, als der ganze LCB gemeinsam mit der glücklichen Musikerin und lautstark die aktuellen Hits „Zu Dir“ oder „Immer wenn wir uns sehn“ singt – man sieht überall happy faces; bei den Fans, bei der Band und vor allem LEA, die das Ganze in manchen Sekunden wahrscheinlich noch immer nicht fassen kann. Zwischen den ruhigen Liedern und bekannten Hits verirren sich Albumsongs („Lieber allein“ , „Halb so viel“), die zum ekstatischen Dance einladen.
Doch nicht nur LEA selbst begeistert an diesem tollen Konzertabend: Um 20 Uhr soll das Vorprogramm losgehen, für das in anderen Städten Moritz Garth verpflichtet wurde und plötzlich ist das Gekreische (wirklich lautes Teenie-Gekreische!) groß, denn zwei erwachsene und sympathisch wirkende Bandmusiker stehen rechts und links auf der Bühne – ok, zugegeben, das wird wohl nicht der Grund gewesen sein; und in der Mitte ein jünglich wirkender Bub mit Mütze, einem breiten Grinsen und einer unglaublich starken Stimme: Es ist kein Geringerer als Wincent Weiss!
Und das ist der Punkt, der uns ohnehin schon Herzchen in die Augen zaubert, weil wir Wincent Weiss und seine unter die Haut gehende Musik erstens ziemlich arg mögen und zweitens, weil hier erkennbar ist, dass es noch echte Freundschaften im Musikbusiness gibt! Vorher wurde kein Mucks über die Präsenz des Sängers (der mittlerweile schon einen Influencer-Status hat) verloren – umso gelungener der Überraschungseffekt, als den Fans alles aus dem Gesicht fällt. Gold wert. Und dann performt Wincent Weiss nicht nur einen Teil seiner Songs – darunter die Mega-Radio-Hits „Musik sein“ , „Feuerwerk“ oder „Unter meiner Haut“ (Elif Cover), sondern auch Fanlieblinge („Nur ein Herzschlag entfernt“), aktuelles Liedgut („Frische Luft“ , „An Wunder“) – und einen brandneuen Song, der erst diesen Freitag erscheinen wird. Die Fans können ihr Glück kaum fassen, sind völlig aus dem Häuschen und singen lautstark mit – am Ende kommt Wincent Weiss auch zu LEAs Set noch einmal auf die Bühne, um mit ihr den gemeinsamen Track „Blicke“ zu performen; beide wirken unglaublich vertraut und zauberhaft glücklich, was auch die innige Umarmung am Ende des Duetts deutlich unterstreicht.
An diesem Abend merkt man, dass LEA sich selbst irgendwie treu geblieben ist: Trotz der von uns eingangs geäußerten Kritik verzaubert sie mit Akustik-Versionen und bleibt sich auch lyrisch treu, wofür „Heimweh nach wir“ das vielleicht beste Beispiel ist – authentisch, ehrlich und erfüllt. LEA lebt ihren Traum und entwickelt sich weiter, obgleich diese Hype-EDM-Schiene auf Dauer nicht unbedingt unser Fall ist und wir uns gerade hier ein bisschen mehr Variation in den Beats wünschen würden. Und doch schwärmen wir jetzt noch ein bisschen mehr von der Künstlerin, weil Leidenschaft einfach beflügelt und ins Herz geht. 2019 geht LEA erneut auf Tour (Tickets gibt es hier), Wincent Weiss ist bereits diesen November unterwegs (Tickets gibt es hier).
Seht nachfolgend noch ein paar visuelle Eindrücke des Konzertabends ❤