|| INTERVIEW: TRISTAN BRUSCH über sein Debüt „Das Paradies“, die Unterhaltungsindustrie und Musik an sich! (Gästeliste, Verlosung)

Veröffentlicht: Oktober 8, 2018 in Interviews, Musik, Verlosungen
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Tristan Brusch ist ein Poet – ein Jemand, der die Lyrik und Musik für sich entdeckt hat und ein ganzes Album damit gefüllt hat: Seit Juni dürfen wir das Debüt endlich alle hören, in 10 Tagen startet seine gleichnamige „Das Paradies“ Tour: Lest hier unser Interview mit Tristan Brusch und gewinnt Gästelistenplätze!

Tristan Brusch macht schon seit vielen Jahren Musik. Eigentlich schon seit immer. Der Sohn eines Violinisten wuchs mit klassischer Musik auf und komponierte schon als Kind – Tristan, ein kleiner Amadeus. Und absolut Wunderkind-haft ist, wie unverschämt gut sein deutschsprachiges Debüt-Album „Das Paradies“ nun geraten ist. Ein Debüt-Album, das, mit Verlaub, einen Wendepunkt in der deutschsprachigen Musiklandschaft markieren könnte; Grund genug, diesem jungen Genie (wie wir ihn bezeichnen), ein paar Fragen zu stellen – kurz, bevor er auf seine Headliner-Tour geht: Lest hier unser Interview mit Tristan Brusch!

Nehmen wir an, dieses Interview liest jemand, der noch nie von Tristan Brusch und seiner Musik gehört hat: Wie würdest Du Dich ihm/ihr vorstellen?
Tristan Brusch: Ein verlorener Ochsenknecht-Sohn klettert auf der Suche nach dem Glück durch seine eigenen, großen Zahnlücken in sich selbst hinein.

Das Paradies“ ist für Musikliebhaber wirklich ein solches. Die Inspiration für den Albumtitel hast Du woher? & stand erst der Titel und dann die Songs oder kam das einfach zwischendurch?
Der Titel kam ganz zuletzt, wie ein junger Hund, der dir überall hin folgt und freudig an dir hochspringt. Ich wollte eigentlich einen cooleren Titel, aber jungen Hunden kann ich einfach nicht widerstehen. 

Inhaltlich klingt das Ganze auch nach einem Paradies; einem Paradiesvogel. Pop, Chanson, 80s, Punk, undundund! Gibt es einen Song, bei dem Du es kaum erwarten kannst, ihn jeden Abend live auf Tour zu spielen? Was fiel Dir wohl bei diesem großartigen Mix schwerer: Tracklist oder Setlist?
Ich habe in letzter Zeit ja viel Support für andere Bands gespielt, deren Publikum (es liegt in der Natur der Sache) nicht darauf eingestellt war, sich eine Vorband anzuhören. Wenn mir dann teilweise ungnädige Blicke zugeworfen wurden, habe ich mir immer gedacht „Wartet nur, gleich kommt Trümmer und fickt euch alle weg…“ . „Trümmer“ ist tatsächlich ein Live-Favorit. Die Reihenfolge für’s Album fiel mir deutlich schwerer als für Konzerte…

Vergleichen wir mal das Jetzt mit dem Vorvorvorvorgestern in der Musik: Was ist heutzutage Deiner Meinung nach innovativ, was neu aufgelegt und wessen Musik ist für Dich gerade der Hauptgewinn?
Super innovativ finde ich „King Krule“ , Telemans „Düsseldorf“ ist eine tolle Neuauflage von Franz Ferdinand 2004 und höre ich gerade am liebsten – und mein letzter Hauptgewinn war vielleicht das neue Album von MGMT „Little Dark Age“ . Ergänzend dazu: Casper und Marteria haben ihr Collabo-Album “1982“ rausgehauen.

Könntest Du Dir sowas mit einem (mit welchem?) Künstler auch vorstellen? (Btw: Wir fänden eine solche Platte von Tristan Brusch und Drangsal sehr cool, vielleicht mit einem Balbina-Feature, kleine Hook von Milliarden oder Das Paradies (ironisch-ikonisch!) und unbedingt was Kluges mit Alligatoah.)
Ich könnte mir super ein Kolaborations-Album mit meinem großen Helden Herman van Veen vorstellen.

Deine Texte sind geprägt von einer großen Metaphorik, Ernsthaftigkeit vs. Sarkasmus und vor allem auch vom Alltag und Menschen selbst – wenn wir es denn richtig deuten. Wann hast Du selbst begriffen, dass Du vielleicht ein bisschen anders textest als andere und auch Dein Sound ‚rougher‘ ist und beides zusammen vielleicht nicht für Jedermannfrau greifbar?
Ich habe das vermutlich immer noch nicht begriffen – oder aber ich vergesse es andauernd wieder. In meiner Welt ist das überhaupt nicht merkwürdig, was ich mache. Weder glorifiziere ich das Indie-Tum, noch verachte ich den Mainstream per se. Ich mache genau das, was mir gefällt und zwar so gut, wie ich eben kann und hoffe so viele Leute wie möglich damit zu erreichen. Außerdem ist alles immer nur solange „merkwürdig“ , bis es sich etabliert hat.


Tristan Bruschs Song “Trümmer“ ist DER Wahnsinn!


Auch Wut gibt es in Deinen Liedern: “Trümmer“ prescht vor und ist ein Abgesang auf die deutsche Unterhaltungsindustrie. Wann hast Du wahrgenommen, wie grauenvoll deutsches Entertainment – gerade im Fernsehen – teilweise wirklich ist und was genau war der Auslöser, vielleicht sogar eine TV-Show?
Vermutlich habe ich das zum ersten Mal gespürt, als MTV zum Reality-Sender verkommen ist – so gegen 2003 hat das wohl angefangen? Eigentlich stört mich die Unterhaltungsindustrie nie, weil ich sie fast nicht mehr konsumiere. Gottseidank kenne ich ganz viele Dinge einfach nicht. Erst wenn ich in meinem Schaffen mit ihr verglichen werde und in diesem komischen Parametern bestehen soll, fängt es an, mich total anzukotzen. Im Fall von Trümmer war es ein findiger A&R von einem großen Majorlabel, dem ich mein Album vorgespielt habe und der mich dann mit guten „Tipps“ versorgt hat, wie ich „ganz oben mitmischen kann“ , wenn ich nur hier und da ein paar „Kleinigkeiten“ verändere. Daher kam die Wut und ich habe noch am gleichen Abend den Song geschrieben.

Zur Unterhaltung gehören heutzutage neben TV vor allem auch Social Media und das Internet allgemein. Inwieweit kannst Du damit was anfangen und inwiefern schaust Du selbst beispielsweise aus Neugier oder “Langeweile“ Stories auf Instagram bzw. scrollst stupide durch Facebook? Oder passiert Dir das nie?
Ich bin ein Opfer wie alle anderen auch. Momentan ist mein Handy kaputt: die reinste Wohltat.

Bücher, Netflix, Instagram, Stift und Zettel, Spotify. Auf was könntest Du nie im Leben verzichten und was könnte man sofort wegwerfen/löschen?
Auf Netflix und Spotify kann ich sofort verzichten. Auf Filme und Musik nie. Insta würde ich nicht vermissen. Ich brauch vor allem einen Laptop und eine Gitarre.

Mal wieder zurück zu Dir: Die mega-krassen Temperaturen sind vorbei, Deine Club-Tour steht im Oktober an. Welcher Gedanke daran macht Dich besonders glücklich und was sind typische Adjektive der Vorfreude oder Aufregung die Dir sofort in den Kopf schießen – wie fühlst Du Dich?
Froh, froh, froh, benedicamus domino! Geil, geil, geil, geiler geht’s nicht! Jahrelang habe ich die Kuh gefüttert: jetzt wird sie gemolken, haha. Also, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll außer: ich freue mich mehr darauf als mein größter Fan!

Neumodern geben wir diesem Interview jetzt ein, zwei, drei Hashtags. Welche wählst Du?
#labrusch
#selbstgemaltepenisshirtsalsmerch
#lieberzuckerwattemitfischgeschmackoderlieberfischmitzuckerwattengeschmack?

Tristan Brusch „Das Paradies“ Tour 2018:
Support: BAYUK*, Smatka+
18.10. Köln Veedel Club *
19.10. Hannover Lux *
20.10. Bremen Lagerhaus *
22.10. Dortmund FZW Club *
23.10. Frankfurt a.M. Das Bett *
24.10. Nürnberg Club Stereo *
25.10. München zehner *
26.10. Stuttgart Keller Klub *
27.10. Heidelberg Halle 02 *
29.10. Hamburg Nochtwache +
30.10. Berlin Musik & Frieden +
31.10. Leipzig Naumanns +
>> Tickets kaufen!

VERLOSUNG
Gewinnt 3× 2 Gästelistenplätze für die Tour!
Mailt uns einfach bis zum spätestens 16.10.2018, 23:59 Uhr unter dem Betreff “Tristan Brusch + WUNSCHSTADT“ an win(at)the-pick.de und gebt bitte unbedingt Euren vollständigen Namen an, sodass wir ihn mit dem Vermerk +1 auf der Gästeliste notieren können. Unvollständige Mails und Mehrfacheinsendungen können wir leider nicht berücksichtigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!


BAYUK eröffnet die ersten Konzerte der Tristan Brusch Tour!


Fotocredits: Ashley Armitage

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