Der Song “Underworld” ist die erste Single des bevorstehenden Debüt-Albums von Inner Tongue, das Anfang 2018 veröffentlicht werden wird. Auf dem Weg dahin wird er einige Songs zeigen und legt mit “Underworld” ein unglaublich starkes Stück Musik hin – und schon ist der Montag nicht mehr trist, sondern grandios. Unser Musiktipp!
Der Song “Underworld” entstand innerhalb weniger Minuten und ist der einzige Song, den Inner Tongue an einem Tag geschrieben hat; eine Ernsthaftigkeit zulassen, die nicht zu gefühlsüberladen oder zu ironisch sein sollte. Die finale Instrumentierung ist bewusst durch den Soundtrack von Stranger Things geprägt. Im Video zum Song sieht man Erin, eine Tänzerin aus London. Gedreht wurde an einem Tag und es wurde bewusst ohne Drehbuch gearbeitet, um ein spontanes und ehrliches Aufeinandertreffen von Musik und Tanz zu zeigen. Diese Direktheit verleiht dem Video seinen Reiz und Charme. Er ist ein Musiker, der lange gezwungen war, zu schweigen. Er macht einfach weiter: Texte, Harmonien und Melodien schreiben, an den passenden Beats arbeiten – ohne zu wissen, wie und ob die einzelnen Komponenten jemals zusammen funktionieren werden.
Inner Tongue ist das Projekt eines Mitzwanzigers und gleichzeitig auch der Sieg über eine ungewisse Zukunft. 2013 hat man bei ihm ein Stimmbandproblem diagnostiziert, das so heftig war, dass sich weltweit nur eine Handvoll Spezialisten damit befassen. Dem Musiker ist seine Begabung heilig, also arbeitet er Tag und Nacht, um sich die OP-Kosten zusammenzusparen. Nach dem Eingriff beginnt die Zeit des Schweigens und der Ungewissheit, ob er seine Stimme jemals wieder so gebrauchen kann wie zuvor. Um das gute Ende vorweg zu nehmen: Die Stimme konnte geheilt werden. 2015 releast er mit „Tz, Ka“ seine erste EP, die von den Kritikern hoch gelobt wird. Aufmerksam werden auf seine Musik auch andere Künstler: Es folgen Einladungen vom Mercury Prize-nominierten Ghostpoet (UK), Everything Everything (UK) und Get Well Soon (DE), diese auf ihren Tourneen zu begleiten.
Inner Tongue lebt aktuell in Wien, produziert momentan sein Debüt-Album in London in den weltberühmten Assault & Battery Studios von Flood und Alan Moulder; gemeinsam mit John Catlin (Foals, Warpaint, The Naked And Famous etc.) entstehen hier die Songs. Inspiriert von der blühenden Wiener elektronischen Szene, findet er zwischen der ruhigen Gelassenheit der Berge und dem geschäftigen Tumult der Stadt eine gute Inspirationsquelle. Er sorgt nicht nur mit seiner außergewöhnlichen Vorgeschichte für Aufsehen, sondern vor allem mit seinem Können. Acht Monate nach der OP darf er seine Stimme wieder voll nutzen.
Die Werke von Inner Tongue liegen irgendwo zwischen der musikalischen Leichtigkeit von Death Cab For Cutie, der gefühlten Perfektionierung des Klangbildes von SOHN und der Einfühlungsgabe eines Chet Fakers. Er verknüpft geschickt lässige Beats mit teilweise James Blake-ähnlichen Soundelementen, während sie gleichzeitig eine Leichtigkeit und unglaubliche Weite haben. Welcher Stil das ist? Vielleicht könnte man es „hypnotischer Understatement Pop“ nennen. Nach Auftritten am Reeperbahn Festival in Hamburg und auf dem Eurosonic Festival im Januar 2017 in den Niederlanden erscheint nun die erste Single „Underworld“ und wir sind hin und weg. Nie hatte das Wort „magisch“ eine passendere Bedeutung – „faszinierend“, „bewegend“, „tief“, „einzigartig“, „ergreifend“, „fesselnd“, „umwerfend“, „überraschend“. Die schönsten Adjektive dieser Welt könnten den Song höchstwahrscheinlich nicht beschreiben, ist er doch einfach zu intensiv, massiv, stark. Wir versuchen es: „glücksgefühlauslösend“, „herzzumrasenbringend“ oder auch einfach mit einem Kontrast: „Auf die schönste Art und Weise melancholisch, sodass Melancholie sich unbewusst in gute Laune verwandelt!“ There’s water on the sun. Wann ist eigentlich endlich Anfang 2018? ❤