Review: VAN HOLZEN, Ulms junge Newcomerband, rotzt uns mit „Anomalie“ ihr Debüt um die Ohren!

Veröffentlicht: März 1, 2017 in Neuerscheinungen
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review-van-holzen-anomalie-voe-03-03-2017Anomalie“ – kein Begriff könnte den eigensinnigen Sound des süddeutschen Newcomer-Trios so perfekt umschreiben, wie der Titel, den VAN HOLZEN für ihr Debüt-Album gewählt haben. Die Band widersetzt sich mit ihrem aufs Wesentliche reduzierten und sofort packenden Oldschool-meets-Newschool-Mix allen bisher da gewesenen Normen und Formen. Eine Review.

Entschuldige Dich bitte. Ich zu sein wär Dein größter Wunsch“ – wieder ist er da, dieser Unterton. Ein Hauch Arroganz, ein bisschen Hochmut. VAN HOLZEN veröffentlichen am Freitag endlich ihr Debüt-Album „Anomalie“ und setzen stringent fort, was zu erahnen war: Diese juvenile Rotzigkeit, die auf abgeklärte und unwahrscheinlich betagte Riffs prallen. Eine Mischung, die in der hiesigen Musiklandschaft bisher nicht zu finden ist – und mit eben dieser konnte das Ulmer Trio auch das Publikum im Vorprogramm von Biffy Clyro, Blackout Problems, Madsen, Wanda und Co. im Nu begeistern. Doch das ist Nebensache, denn es geht hier zu hundert Prozent um VAN HOLZEN selbst.

Ein Debüt, das klingt wie ein fulminantes FeuerwerkVAN HOLZEN haben „Anomalie“ absolut antithetisch aufgebaut, denn sie klingen im einen Moment noch total gleichgültig, bevor es im nächsten Moment richtig losgeht („Karneval“) und durch diese Kombination entsteht ein einzigartiges Bild und Oldschool vs. Newschool wird zum Leben erweckt; man kann und will es gar nicht dem einen oder anderen zuschreiben, denn die Hauptsache ist in jedem Song, dass es kracht und das tuts von vorne bis van-holzenhinten und zwar immer wieder! Es ist dieser gewisse groovige Beat, der sich durch die Platte zieht und selbst die heftigsten Texte zu Ohrwürmern macht – gerade noch in den Worten versunken, knallt es augenblicklich („Nie“) und die Stimmung wird verändert. Eine Attitüde, die süchtig macht; man ist aufgeregt, was der nächste Titel bereithält und wird immer wieder überrascht („Masquerade“) und es wird lange dauern, bis man seinen Lieblingssong definieren kann. Riff! Das ist es, worauf es bei diesen jungen Musikern ankommt: Riff! Denn diese unglaublichen Riffs unterstreichen die vermeintliche Arroganz der Truppe, die mit „Hyäne“ auch einmal ruhigere Töne findet. VAN HOLZEN wirken wie Rock-Pioniere, die schon Ewigkeiten im Geschäft sind. Das ist wieder der Kontrast, denn es handelt sich hier um das Debüt einer Band, deren Mitglieder gerade mal 16 und 17 Jahre jung sind.

Nicht selten kommt der Gedanke auf: VAN HOLZEN klingen wie Bilderbuch des Rock. Dieses 08/15-Erzählen erinnert stark an die Österreicher Kollegen, doch das wars dann auch mit dem Vergleich, denn VAN HOLZEN schmettern ein Brett in jeder Hinsicht hin: textlich, musikalisch, 100 Punkte. „Anomalie“ ist das stärkste Rock-Debüt seit langer Zeit und mit eben jenem sind sie den Kollegen um einiges voraus – alleine der Closer „Leichenschmaus“ ist bombastisch, IN YOUR FACE.

Anomalievon VAN HOLZEN | VÖ 03.03.2017 | als Download, CD, Vinyl oder Spotify!

(c) Warner Music Germany

 

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