Review: It’s time to get addicted – LEONIDEN machen Euch verliebt in ihr tanzbares Debüt „Leoniden“

Veröffentlicht: Februar 21, 2017 in Neuerscheinungen
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leoniden_cover_300dpiLeonidens Debüt-Album ist eine über die Maßen euphorische Angelegenheit geworden, verbindet spielerisch Genres, die meilenweit voneinander entfernt schienen, ist eingängig und komplex zugleich, das Ergebnis von DIY-Spirit und der Kraft des Kollektivs. „Leoniden“ klingt so wie sich eine gute Party anfühlt, oder, einfacher gesagt: schlichtweg atemberaubend. Eine Review.

Wenn Menschen zusammenkommen und sich verschwören, gemeinsam Pläne schmieden und sich nicht zu fein sind sie auch wieder umzuschmeißen, über Jahre hinweg alle verfügbare Energie und Kreativität in die Verwirklichung der gemeinsamen Sache stecken und ihr Tempo dabei immer selbst bestimmen, dann können wirklich wundervolle Dinge entstehen. So passiert bei den Leoniden aus Kiel, die am 23. Februar ihr erstes Album veröffentlichen. Hooray! Denn: Es gibt sie noch, diese Alben, auf die man sich eine lange Zeit freut – sozusagen, seit man den ersten Song der Band kennt – und die dann die Erwartungen erfüllen, übertreffen.

Zugegeben, hört man „1990“ , erwartet man eine Platte im Stil von The Wombats, nur ein bisschen direkter – doch genau deshalb erfüllt die Platte die Erwartungen, die man nach dem Song hat und legt zwischenzeitlich noch eins drauf, wird etwas schneller, so beispielsweise auf dem Opener „Nevermind“. Was man zunächst nicht für möglich hält ist die Tatsache, dass es noch richtig krass abgehen wird – doch Leoniden belehren den Hörer eines Besseren und so werden die beiden Nummern im Vergleich zu „Dovesleoniden_by_robinhinsch_3(einem wirklich wild-chaotischen Track) schon eher zu Popsongs. Die Band weiß, wie man Krach macht, der sich aber keinesfalls nach solchem anhört, sondern vielmehr nach einer Ohrschlange. Mit ihrem Debüt „Leoniden“ bedient die norddeutsche Band sich wirklich an allen denkbaren Genres, sodass Indie gar keine alleinstehende Genrebezeichunng mehr sein darf – vielmehr handelt es sich um eine Partyplatte, von deren Musik man wortwörtlich „drunk in love“ wird: Alles dreht sich, das Kribbeln im Bauch wird von Song zu Song intensiver und die Tanzwut überkommt einen – oder aber man ist so überfordert, dass man sich einfach nur die „Leoniden“ Vinyl schnappt und auf die Couch legt und genießt. Seien wir aber auch mal ehrlich: Wie soll man sich denn bitte NICHT in diese Band verlieben? Sie erzählen uns viel („Sisters“) und schlicht und einfach kann man es nur mit ihren Worten zusammenfassen, denn „it’s time to get addicted“ – diese Musik macht euphorisch, auf die schönste aller Möglichkeiten. Und wie passend sind die Kinderchöre bitte?

Dass es mit 36:30 Minuten eine verhältnismäßig kurze Spielzeit für einen Longplayer ist, fällt gar nicht auf, da hier so viel gespielt, ausgetestet und verbunden wird, dass es gefühlt eigentlich für eine 2CD-Compilation reicht. Diese Platte ist so fett (Entschuldigung für die Wortwahl), dass man den Dancefloor-Soundtrack für die nächste Hausparty direkt auf einer CD hat; denn wer hierzu nicht wild durch die Bude tanzt, der ist definitiv fehl am Platz – selbst Oma und Opa werden hier ihre Freude dran haben, ist der erste Schock (Was ist das denn für ein Krach?) erstmal weg. Leonidens Debüt erscheint manch einem vielleicht eintönig, doch das ist völliger Nonsense (ist wirklich so!), denn es ist einfach so komplex, dass es über zahlreiche Umwege (denn genreübergreifender geht eigentlich gar nicht!) immer wieder so klingt, dass 100% Leoniden draufsteht und drinsteckt – und dass es kaum eine Vergleichsmöglichkeit mit anderen Bands gibt. Wir nennen es ganz simpel Youth-Pop mit Einflüssen aller Genres; Musik, die jeden begeistert und mitreißt. Falls es jemand noch immer nicht verstanden haben sollte: „It’s time to get addicted“ !

Leonidenvon Leoniden | VÖ 23.02.2017 | als Download, CD, Vinyl oder Spotify!

Fotocredits: Robin Hinsch

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