„Joy and gratitude for being alive„, ist das Gefühl, dass The Invisible auf ihrem neuen Album „Patience“ merklich transportieren. Die Erfahrungen, die Dave Okumu (Gitarre, Gesang), Tom Herbert (Bass, Synthesizer) und Leo Taylor (Schlagzeug) seit ihrem ersten Album „Rispah“ gesammelt haben, „have gained a deeper understanding of the value of life„, so die Band, und führte zur Mission, das dem Hörer vermitteln zu wollen. Auf „Patience„, das am 10. Juni via Ninja Tune erscheint, erreichen sie dieses Ziel mit einer mühelosen Erhabenheit. Wir präsentieren die erste Single „So Well“ im Stream!
Von den ersten Takten des wundervollen „So Well“ (mit ihrer Freundin und Kollegin Jessie Ware), wird das Album durchzogen von einem Gefühl der Freude. Obwohl The Invisible auf diesem Album neben Ware auch mit Anna Calvi, Rosie Lowe, Connan Mockasin und Sam Shepherd (Floating Points) zusammengearbeitet haben, herrscht vor allem das Gefühl der gemeinsamen Begeisterung und dem Spaß am Musikmachen. „Patience“ ist ein Album, das zwar in Richtung des Londoner Souls von Ware deutet, dieses aber mit dem Experimentalismus der LA Beat Szene kombiniert (wo Dave Okumu viele der Songs geschrieben hat) und dem rohen Funk von D’Angelo.
Von Adele bis St. Vincent, Grace Jones, der Britten Sinfonia, Roots Manuva, Yoko Ono, Beck und vielen anderen haben The Invisible bereits mit einigen Künstlern zusammen gearbeitet. Nicht zuletzt hat Gitarrist und Sänger Dave Okumu als Produzent für Jessie Ware, Lilly Wood, Kwabs und viele weitere Künstler gearbeitet. Außerdem war er der letzte Musical Director des gefeierten Gil Scott-Heron Projektes ‚Pieces of a Man‚ als Teil des Convergence Festivals im Londoner Roundhouse beteiligt.
Was leicht zwischen den Alben vergessen wird, ist die wunderschöne, lebensbejahende Musik, die The Invisible erschaffen. Kurz vor der Veröffentlichung von „Rispah“ (das eine herzerweichende Hommage an Okumus verstorbene Mutter ist), wurde Okumu durch einen Stromschlag verletzt, als er in Lagos, Nigeria mit der Band live auftrat. Möglicherwiese wurde er nur durch das Einschreiten von Herbert gerettet, der ihm seine Gitarre entriss. Dieses persönliche Gefühl der „Rettung“ der Band hat letztendlich zu „Patience“ und dem Gefühl, „the luckiest men alive“ zu sein geführt.
Fröhlich, aber ohne etwas von der Intelligenz oder kompositorischen Präzision zu verlieren, erhielt die Platte einen Titel, der auf einer unmodischen, aber tiefgründigen Idee beruht: Der Idee, dass man bereit sein muss zu arbeiten und Geduld zu haben, anstatt sofortige Ergebnisse zu erwarten, wenn man Probleme lösen will. Es war ein Gedanke, der sich herauskristallisiert hat, als Dave in Paris gespielt hat – kaum eine Woche nach den Attentaten vom 13. November 2015, die die Stadt erschüttert haben. Auf seiner Heimreise las er ein Interview mit dem kanadischen Astronauten Chris Hadfield, in dem dieser von der Erkenntnis erzählte, die ihm nur im All kommen konnte: „What started seeping into me on…seeing all the ancient scars, was the incredible temporal patience of the world.“
Das erste Album von The Invisible wurde für den Mercury Music Prize nominiert, ihr zweites wurde als „incredibly uplifting and moving“ (VICE) beschrieben, aber „Patience“ ist der bisherige Höhepunkt der beachtenswerten Karriere der Band (was man durchaus erwarten kann, wenn man versteht: Was lange währt, wird endlich gut).