Nachdem Reuben Hollebon jahrelang die Alben anderer Künstler aufgenommen und produziert hat, veröffentlicht er nun sein Debüt-Album „Terminal Nostalgia„. Es ist eine gleichzeitig runde und sich dennoch sträubende Platte, bei der man von Hollebons bemerkenswert schwereloser Stimme sofort in den Bann gezogen wird und Erinnerungen an Elliott Smith, The National, Tim Buckley und Grizzly Bear wach werden. Am 24. Mai spielt Reuben Hollebon ein Konzert in Berlin!
Es ist nicht schwer herauszufinden, warum Reuben Hollebon keine Zeit mehr verschwenden möchte. Sein Debüt-Album „Terminal Nostalgia“ wird endlich erscheinen – nachdem er jahrelang im Hintergrund für andere Künstler tätig war. Die Phrase des Albumtitels hat er aus einem Buch Kurt Vonneguts entnommen; sie bezieht sich auf diese Erkenntnis, die Reuben in Europa hatte.
Bei der Produktion ist unverkennbar, dass Reuben Hollebon mehr als ein Jahrzehnt mit Studioarbeit verbracht hat. Seine Texte drehen sich um das Leben nach dem Tod, die Kraft der Natur und die verschiedenen Persönlichkeiten, die in jedem von uns stecken – ein philosophisches Werk, das er sich nach einigen schweren Rückschlägen hart erkämpfen musste. Hollebon kündigte seinen Job und hielt sich mit kleinen Auftritten in Bars: „I organised a European tour, wrote more songs, watched all of Breaking Bad„, erinnert er sich – und als Landschaftsgärtner über Wasser. Er nahm sogar an Medikamententests teil, um schnell an Geld zu kommen. Doch sein guter Ruf als Produzent und Toningeneur verbreitete sich, und bald verdiente er damit genug, dass er ein wenig Zeit und Geld in sein Debüt-Album investieren konnte.
„Terminal Nostalgia“ ist hauptsächlich von Reuben Hollebon selbst produziert, Der Sound ist tief verbunden mit seinem Aufwachsen in Norfolk, das er langsam zu schätzen lernte, während er für das Album schrieb. „When I was 26, I stood in front of a Turner painting – those colours were a large inspiration behind that EP. I realised how magnificent things can be, how much power there is in that. In spite of growing up in a dawdling ’70s housing sort of area, Norfolk is a beautiful place, and I can’t help but be made up of that.“
Obwohl Reuben Hollebon im Alter von 12 Jahren die Baptistengemeinde verließ, sind reichlich religiöse Referenzen auf dem Album zu finden. Reuben erklärt, dass diese Lieder nicht in Religion wurzeln, sondern in seinem unumstürzbaren Glauben daran, dass wir die Welt, sogar wenn wir sie nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse reduzieren, immer noch göttlich finden. „I don’t need the face of God to make me still want to appreciate and praise and feel the glory that the world is. Arvo Pärt, one of my favourite composers, said everything he makes is sacred, but he does that to a Christian god. Whereas for me, I just do it to the world, because the world is a phenomenal thing.„
Reuben Hollebon wird am 24. Mai 2016 in der Baumhaus Bar (Musik & Frieden) in Berlin mit Band live auftreten.