Sheffield-Style: THE CROOKES befreien sich mit ihrem Label Anywhere Records selbst (Album Review zu „Lucky Ones“)

Veröffentlicht: Januar 29, 2016 in Neuerscheinungen
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The Crookes - Lucky Ones - VÖ 29.01.2016Vergiss alles was Du über The Crookes weißt, denn „Lucky Ones“ ist so etwas wie ein Neuanfang! Der italienische Schriftsteller Italo Calvino hat einst gesagt: „Es gibt eine Grenzlinie: auf der einen Seite sind die, die Bücher schreiben und auf der anderen Seite die, die sie lesen.“ Man könnte das Quartett aus Sheffield als besonders belesen bezeichnen, bewandert in Liebesgeschichten und dem unendlichen Raum dazwischen, doch die vier Jungs von The Crookes sind eigentlich Träumer, die Widerhall vielmehr in einem gelebten Leben finden. Eine Rezension zum vierten Album „Lucky Ones“.

George Waite (Gesang/Bass), Daniel Hopewell (Lyrics/Gitarre), Tom Dakin (Gitarre) und Neuzugang Adam Croft (Drums) verkörpern das Sprichwort, dass wahrer Ausdruck nur in einer Welt des gesprochenen Wortes und des erlebten Abenteuers existiert. Abenteuerlich ist auch schon das Albumcover: bunt-blurred.

Bereits die Debütsingle „I Wanna Waste My Time On You“, die das Album „Lucky Ones“ angekündigt hat, war für eine Überraschung gut: Man dachte für einen kurzen Moment, die Indie-Götter von The Smiths seien wieder vereint und hätten einen 2016er-Track aufgenommen. Schnell führen die Gedanken auch zum Lyric-Mastermind Alex Turner und somit natürlich gleichzeitig zu seiner Band, den Arctic Monkeys und The Crookesauch The Cure hört man irgendwie raus. Verspielte Tracks, die vor allem sehr gitarrenlastig sind und insbesondere an Melodien nicht geizen. „The World Is Waiting“ ist eine perfekte Indie-Pop-Nummer, die an die Anfangszeiten der Arctic Monkeys erinnert und was vom wunderbaren Titel „505“ hat, wenn auch in einer schnelleren Version. Der heutige Indie klingt – obwohl The Kooks, The 1975 oder The Killers auf ihre Indie-Pop-Weise großartig sind – nicht mehr so britisch und kaputt wie ‚damals‘ mit The Smiths, The Cure, Joy Divsion und Co. The Crookes beleben genau das (wieder)!

Die Gitarren, die salopp im Hintergrund laufen und eine Stimmung aufbauen, sind befreiend für die Indieszene. Wer also behauptet, man könne zu Indie nicht tanzen, darf sich die vielversprechende Platte „Lucky Ones“ gerne einlegen und wird durch seine automatischen Bewegungen schon sofort eines Besseren belehrt. Manchmal ist es also doch ein guter Zug, seiner Band einen Neuanstrich zu schenken. Britpop-Hymnen liefern The Crookes mit dem Titeltrack „The Lucky Ones“ oder „If Only For Tonight“ gleich mit, was natürlich nicht zuletzt an der soft-süßen Stimme von George Waite liegt.

Es sind wahre Wellen, die geschlagen werden und heldenhafte Tracks für die Ewigkeit liefern (und das mit viel weniger Zurückhaltung der Band – auf ihrem eigenen Label Anywhere Records scheinen sie sich freier in Handlung zu fühlen): „Roman Candle“, „Real Life“ und „Six Week Holiday“ bestätigen, dass The Crookes alles richtig gemacht haben. Und dieser Kreis, der mit dem Opener „Brand New Start“ und „B.N.S. Pt. II“ geschlossen wird, ist sowieso der Clou des Albums. Kurz gesagt: Eine runde Sache, die zwischendurch ziemlich viel Kantiges hat. Und das ist gut so. Thank God for The Crookes – wir Glückspilze!

The Crookes kommen im April auf Tour, Infos und Tickets gibt es hier.

Lucky Onesvon The Crookes | VÖ 29.01.2016 | als Download, CD und Vinyl!

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