Die Geschichte der ISBELLS liest sich wie ein Märchen. Gaëtan Vandewoudes‘ Musik machte eine Reise um die Welt, ausgehend aus dem umgebauten Stall, in dem er lebt. Von Soundtracks für Grey’s Anatomy, Hawaii Five-0 und Teen Mom bis hin zur internationalen Trivago-Werbekampagne. Das sind die Erfolge der Lieder „As Long As It Takes“, „Reunite“ und „Elation“. Diese Erfolge haben nicht nur die Grenzen Belgiens, sondern auch die Erwartungen der Band überschritten. Am 15. Januar veröffentlicht die Folk-Pop-Formation ihr neues Album „Billy“ auch in Deutschland – wir stellen euch die Platte in unserer Rezension vor.
„Niemand kann Ihnen raten und helfen, niemand. Es gibt nur ein einziges Mittel. Gehen Sie in sich.“ Niemand Geringeres als der großartige Dichter Rainer Maria Rilke gab die ausschlaggebenden Worte, um „Billy“ zu schreiben und sich zu besinnen. Kein Wunder also, dass der Titeltrack „Billy“ das neue Isbells-Album eröffnet und nach romantischem und beruhigenden Singer/Songwriter-Folk-Pop klingt.
„Billy“ ist beruhigend, „Billy“ ist Balsam für die Seele! Man fühlt sich der Musik verbunden, kann sich zurücklehnen und genießen. Es gibt keinen Grund, besonders aufmerksam zu sein, weil man sonst vielleicht irgendwas verpassen würde. Die belgische Band liefert auf dieser Platte alles, was man braucht: Streicher, Blasinstrumente, Piano, sanfte Stimme, gute Songs! Und vor allem bekommt man zwischendurch immer wieder die Gelegenheit, durchzuatmen, wenn die Stimme von Gaëtan Vandewoude sich zurückzieht und es nur noch dich, deinen Körper und die Musik gibt. Mal wesentlich ruhiger („Calling“, „The Sound Of A Broken Man“), mal etwas üppiger („I Was Told“,„The Art Of Knowing“). Vandewoude beobachtet seine Umwelt feinsäuberlich, verpackt diese Beobachtungen in Texte und verknüpft diese mit seiner Vergangenheit.
Alles zusammen erfährt der Hörer auf „Hand On The Chest“, der wohl intensivsten Nummer der Platte. Nicht nur hier merkt man, dass Bon Iver, Fink oder All The Luck In The World Namen sind, die die Isbells als festen Bestandteil in ihrer Musikbibliothek aufführen würden. Das Album geht unter die Haut und erscheint hierzulande perfekt zu den kalten Tagen und liefert einen Grund mehr, sich einen heißen Tee zu kochen, unter der Lieblingskuscheldecke einzuwickeln, die Kerzen anzuzünden und einfach zu genießen.
“Billy“ von Isbells | VÖ 15.01.2016 | als Download und CD!