Wir erinnern uns: die Zusammenarbeit mit US-Superstar Rihanna machte Mikky Ekkø zum Jahrbeginn 2013 quasi über Nacht zum „most talked about name in pop“. Die Sängerin nahm den Titel „Stay“ im Duett mit Ekkø (der auch co-produzierte) neu auf und veröffentlichte ihn als Single. Nun ist es an der Zeit, dass Mikky Ekkø sein großartiges Debüt-Album „TIME“ auch in Deutschland veröffentlicht. Eine Rezension.
Mikky Ekkø ist schon lange nicht mehr nur ‘der, der für Rihanna den Mega-Hit „Stay“ geschrieben hat‘, vielmehr ist Mikky Ekkø einer der Pop-Exporte des Jahrhunderts, die die USA hervorgebracht hat: Sänger, Songschreiber und Musikproduzent. Ein Allrounder ist das in Nashville geborene Talent, das bereits 2009 mit „Strange Fruit“ seine erste EP veröffentlichte.
Anfang 2015 erschien in den Vereinigten Staaten sein Debüt-Album „TIME“, das zum gefühlten und meteorologischen Herbstbeginn auch hierzulande veröffentlicht worden ist – und vermutlich zum perfekten Zeitpunkt, um sich die Songs mit dem Lieblingskuschelkissen gemeinsam anzuhören. Eröffnet wird das Album von der starken Nummer „Watch Me Rise“, die kürzlich als Single ausgekoppelt wurde. Viel schöner kann ein Pop-Album gar nicht beginnen. Auch „Smile“ lädt zum Träumen ein, setzt Mikky seine energievolle Stimme stets gekonnt ein, sodass der Körper des Hörers stets von Glück durchströmt sein dürfte. Irgendwelche Studien könnten an dieser Stelle sicherlich auch den Grund erforschen und belegen. Für uns ist es einfach nur die Kombination aus glücklich machenden Tönen und wahren Lyrics, die die Generation XY sicherlich sofort als WhatsApp-Status verwenden würde („We’re trying so hard to get it all right / But only feel lonely at the end of the night […] Smile! / The worst is yet to come / We’ll be lucky if we ever see the sun“). Mikky Ekkø könnte textlich nicht zeitloser sein und gleichzeitig jedoch die Nadel der Zeit treffen: „The future is forever – so smile!“.
Kaum jemand anderes kombiniert die zartesten Pop-Vibes mit so ehrlichen Texten, die jede Generation mitsingen und -fühlen kann. In einer Zeit voller Singer/Songwriter, die noch mehr Tristesse in den Alltag bringen (seien wir mal ehrlich – selten ist die Musik dieses Genres annähernd fröhlich oder lebhaft, stets sind nur die Texte treffend und nachvollziehbar), kommt Mikky Ekkø also genau richtig, um das Ding umzukehren und den tristen Herbst mit seinen hellen Melodien und dieser feinen Stimme aufzufrischen und eine gewisse Lebhaftigkeit zu verleihen. Der Titeltrack „Time“ und auch „Riot“ („The clock is tickin‘“) greifen die Symbolik der Zeit auf, sodass sich ein Leitmotiv durch die gesamte Platte zieht – die Zeit läuft, auch wenn die Zukunft eigentlich ewig andauert (Referenz zum Song „Smile“, siehe oben). „Riot“ versprüht die typische Ekko-Energie mit ein bisschen Drama und erstellt so verspielt ein ‚Pop-Poem‘, wie es Charles Bukowski und Konsorten wahrscheinlich nicht hätten besser machen können – lediglich wahrhaftig unmusikalischer. Nachdem die Ewigkeit bereits ein intensives Thema gewesen zu sein scheint, wird ihr auf den Songs „Mourning Doves“ und „Burning Doves“, die ein direktes Zusammenspiel ergeben, noch einmal mehr Intensität zugestanden: „We’re too young to die today […] We’re to young to fly away […] We’re too young to be afraid to fly like burning doves“, singt er mit einer Bestimmtheit, die eine Gewissheit ausdrückt.
Liebe und Zeit dominieren das Album thematisch, wobei die (Un-)Endlichkeit auch eine tragende Rolle spielt. Ein Album, das beim Schmuckhändler auf jeden Fall bei den teuersten Diamanten stehen würde, da jedes Glied der Kette kostbar und wertvoll ist. „TIME“ ergibt ein Ganzes und verdient auch hierzulande viel mehr Aufmerksamkeit – Mikky Ekkø sollte man sich merken und zwar wirklich schon längst nicht mehr als „Stay“-Schreiber und -mitsänger.
Übrigens: Wir präsentieren die Tour von Mikky Ekkø und verlosen hier Tickets.
“TIME“ von Mikky Ekkø | VÖ 04.09.15 | als Download und CD!