Spector sind Sänger und Songwriter Fred Macpherson, Gitarrist Jed Cullen, Keyboarder Danny Blandy und Bassist Tom Shickle. Der Ruf der Band hat nicht nur im Netz schon weite Kreise gezogen. Auch ausverkaufte Shows in ganz England sind mittlerweile die Regel, wann immer das Londoner Trio in seinem Heimatland auf Tour ist. Ihre erste veröffentlichte Single, das hymnische „All The Sad Young Men“, ist der perfekte Einstieg in den neuen Sound der Band. Eine Rezension.
Mit ihrem neuen Album „Moth Boys“ legen Spector eine feine Indie-Platte vor, an der jeder Genre-Fan Gefallen finden und kaum etwas auszusetzen haben dürfte. Die Refrains, Hooks und Chords der Nummern entflammen von Song zu Song neu, sodass es schwierig sein dürfte, einen klaren Favoriten zu küren. Das Foto auf dem Cover ist übrigens eine Fotografie von André und Daniel, die der Band freundlicherweise erlaubten, sie für das Albumcover zu verwenden. Passender könnten sie ihr Foto wahrscheinlich auch nicht eingesetzt vorfinden – es spricht einfach alles für sich, denn ähnliche Gefühle werden freigesetzt; sowohl in den Worten als auch in der Musik und auf der Fotografie.
Es gibt sensationelle Tracks wie „Decade Of Decay“, „Kyoto Garden“ oder die erste Single „All The Sad Young Men“, die Spector und vor allem „Moth Boys“ in einen Glanz rücken, der aus allen Richtungen gleich glänzt – aus keinem Blickwinkel sieht man eine Stelle, die den Glanz verbirgt. Das alles verfliegt auch nicht, wenn der Klang sich mal verändert – „West End“ erzählt eine Geschichte und ist lapidar gesagt einer dieser Songs, die den Hörer zum Nachdenken anregen und einnehmen werden. Nicht nur wegen seiner ausgefuchsten Melodien und Töne sowie der interessanten Stimme von Sänger Fred Macpherson, sondern aufgrund seiner Gesamtheit als Lied. Im Gegensatz dazu steht „Don’t Make Me Try“, ein einfacher und dennoch komplexer Track, der abermals nicht so schnell loslassen wird. Als hätten sich Spector für die neue Platte eine Formel ausgedacht, die eine Ausgewogenheit spendiert – insbesondere zu hören auf „Using“.
Im Großen und Ganzen ist „Moth Boys“ mit seinen 11 Songs (40 Minuten) ein Album, das einfach Spaß macht, ohne spaßig sein zu wollen, den Zuhörer nicht zu sehr herausfordert, aber eben auch niemals im Stich lässt – wie eine ‚bittersweet symphony‘, die man übrigens im letzten Track „Lately It’s You“ auch irgendwie noch zu hören bekommt. Auf eine schöne Art und Weise ist dieses Spector-Album durchschaubar, aber niemals austauschbar.
“Moth Boys“ von Spector | VÖ 21.08.15 | als Download, CD und Vinyl!