Als 2011 mit David die Position des Bassisten bei Luxuslärm neu besetzt wurde, hätten er und Jana, die seit Gründung der Band zum Management gehört, sich wohl nicht träumen lassen, dass sie nur wenige Jahre später gemeinsam auf der Bühne stehen. Sie als Autorin des Romans „Das Mädchen aus der 1. Reihe“, er als Sänger „Batomae“, der den Soundtrack zum Buch präsentiert. Ein besonderes Crossover-Projekt! Eine Rezension.
Ein Soundtrack zu einem Roman ist so selten wie ein richtiger Sommer in Deutschland. Doch gerade wenn dieser „richtige Sommer“ in Deutschland dann mal angekommen ist, wird er von allen Seiten geliebt, gelobt und ist einfach einzigartig, sodass man seine kurze Dauer genießen sollte. Ähnlich ist es mit dem Debüt-Roman „Das Mädchen aus der 1. Reihe“ von Jana Crämer und der Debüt-EP „Unvergleichlich“ von Batomae, die passend zu dem Buch geschrieben wurde.
Der Titeltrack „Unvergleichlich“ hat vor einigen Wochen bereits mit einem emotionalen Musikvideo überzeugt, das vor Ehrlichkeit und Authentizität nur so strotzt. Viel mehr Emotionen kann man eigentlich gar nicht in einen Song mit Hintergrundgeschichte stecken, sodass wir da gar nicht mehr viel ergänzen können oder möchten. Wir waren überwältigt von dem Video und dem gesamtem Konzept, sodass sich überall Gänsehaut breit machte und man auch schon mal ein Tränchen verdrückt hat. Jana Crämer und Batomae sprechen ein Thema an, über das viel zu viele viel zu laut schweigen. Das ist ganz großartig und wird vielen Menschen helfen, da sind wir uns sicher – und wenn man das Feedback mal genauer durchliest, liegen wir mit der Theorie gar nicht so fern.
Insgesamt besteht die EP aus 5 Songs (17 Minuten), die allesamt wunderbar sind. „Kein Wort“ ist ebenfalls eine balladeske Wucht, wogegen „Endlich Ich“ schon eher in die Pop-Richtung abtaucht und ein sehr ausdrucksstarker Titel ist, der durch die emotionale Stimme geprägt ist. Noch lauter und moderner wird es dann auf „Reihe 1“, dem pursten Pop-Song der EP. Dieser Track beschreibt wohl die Grundidee des Romans und die Vorliebe der Autorin am besten – und irgendwie kommt es dadurch, dass David Müller (Gitarrist bei Luxuslärm) eigentlich eher in viele Fan-Gesichter in Reihe 1 guckt und auf der anderen Seite steht, noch einmal interessanter rüber, da es ihm nichtsdestotrotz überhaupt nicht an Gefühl fehlt. Man meint, er würde in diesem Moment leben, worüber er singt. Das letzte Lied ist „Adrenalin“ und schließt so den Kreis – noch einmal darf es poppig laut werden, ein bisschen elektronisch und stets powervoll. An genau dieser Power fehlt es der EP an keiner Stelle – ob in den langsamen oder schnellen Nummern, Power hat Batomae immer. Ein kleines Bonusstück für Fans von Luxuslärm, aber auch für Pop-/Rock-/SingerSongwriter-Freunde ist dieser Kauf ein absoluter Muss – natürlich am besten in Kombination mit dem Roman „Das Mädchen aus der 1. Reihe“ von Jana Crämer.
Das größtenteils autobiografische Buch verrät dem Leser noch sehr viel mehr über die Autorin. Dinge, die man eigentlich nur dem besten Freund erzählt. Und so ist auch der Titelsong „Unvergleichlich“ die Antwort des besten Freundes auf den quälenden Drang, sich ständig zu vergleichen. Mit dem von den Medien aufgezwungenen Schönheitsideal und der von der Gesellschaft verlangten Perfektion. Ein Anspruch, dem nur die wenigsten gerecht werden können. Was auch gut ist, wie David findet: „Menschen werden erst durch ihre Fehler besonders. Außerdem liegt es doch immer im Auge des Betrachters, was überhaupt ein Fehler ist. Manchmal wünschte ich mir wirklich, sie könnte sich durch meine Augen sehen.“
Die EP „Unvergleichlich“ von Batomae sowie der Roman „Das Mädchen aus der 1. Reihe“ von Jana Crämer sind seit dem 14. August überall erhältlich. Wir sprechen eine Crossover-Empfehlung aus – am besten beides zusammen kaufen.
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