Auf seinem neuen Album „Written In Scars“ hat Jack Savoretti nicht nur musikalisch, sondern auch gesanglich seine ganz eigene Stimme gefunden, die gerne mit Paolo Nutini und George Ezra verglichen wird. Die erste Single „Tie Me Down“, die er gemeinsam mit Matty Benbrook (Jake Bugg) schrieb, ist ein perfektes Beispiel seines warmen, kratzenden und dennoch sinnlichen Gesangs. Jack Savoretti lässt lyrisch die Kämpfe vergangener Tage hinter sich und blickt nach vorn. Eine Rezension.
Eindrucksvoll gestaltet sich der Opener „Back To Me“, indem der Song über die Dunkelheit spricht, die nur durch Liebe zu retten ist – und siehe da, so konnte Jack Savoretti nach seinem musikalischen Aus als stolzer Vater und Ehemann leben, der sodann neue Inspiration für weitere lyrische Leckerbissen hatte – und so sind 38 Minuten Gesamtlaufzeit (11 Titel) entstanden, die allesamt überzeugen und sich durch Ehrlichkeit und Authentizität auszeichnen.
Dunkelheit auf der einen Seite und Liebe auf der anderen Seite sind offenbar die Leitfäden, die sich bezeichnend durch die Platte ziehen, um am Ende letztendlich das Licht und Leben zu finden: „[…] Now I know what it means to stay and fight, I won’t give up […]“. Jack Savoretti ist auf seinem neuen Album mehr zu Hause als jemals zuvor und das hört man nicht nur in seinen Texten, sondern insbesondere auch durch die warme Produktion und die Musik. Auch seine Biografie trägt natürlich dazu bei, dass man „Written In Scars“ ganz anders hört und wahrnimmt. Allesamt klingen die Titel nicht mehr melodramatisch, sondern vielmehr fröhlich und teilweise sogar nach Country-Pop („Tie Me Down“), immer versehen mit einer persönlichen Note, die sich in den Texten widerspiegelt, die von Liebe geprägt sind. Wodurch sich Savoretti weiterhin auszeichnet, sind die wirklich authentischen Texte, bei denen man sofort das Gefühl hat, als würde er persönliche Geschichten erzählen oder Notizen vorsingen. Er hat das Album in einer schwierigen Situation, in einer Heilungsphase geschrieben und präsentiert seine schmerzlichste Seite, die jedoch fröhlicher klingt als die Narben, von denen er schreibt und singt.
Der Titeltrack „Written In Scars“ ist ebefalls von musikalischer Fröhlichkeit geprägt, die auch im Text hervordringt: „We are the revolution / We want it all tonight / We want to take back what’s rightfully ours / We are the revolution / We want to stand and fight / The map of our lives is written in scars“, begleitet von happy “oh-oh-oh-oh”-Gesängen und positiven Gitarrenklängen.
Jack Savoretti erzählt mit dieser offenen Platte seine Geschichte – und vielleicht auch die deine. Es sind Worte, die treffen können. Gerade kombiniert mit der Musik und Stimme; Jack Savoretti geht einmal mehr unter die Haut. Live wird er das im September auf der von uns präsentierten Tour unter Beweis stellen.
“Written In Scars“ von Jack Savoretti | VÖ 26.06.15 | als Download, CD und Vinyl!
(c) Foto: Andrew Whitton