Am 22. Mai erscheint das nunmehr fünfte Blockflöte des Todes-Album „Fifty Shades of Earl Grey“ und bietet gewohnt bösen Humor – zwischen blödsinnig und tiefgründig tendieren die 12 neuen Lieder des selbsternannten Swinger-Songwriters aus Berlin. Eine Rezension.
In einer Zeit, in der alle um den heißen Brei reden, erscheint das neue Album der Blockflöte des Todes mit dem einprägsamen Titel „Fifty Shades of Earl Grey“ und kennt nichts. Nichts von Verschonung, sondern nur Direktheit; nichts von Vorgaben, sondern Bildern, die im Kopf entstehen; nichts von Lüge, sondern nur alltäglichen Beobachtungen.
Das kann entweder mal (oder meistens!) sanft und zärtlich klingen, wie auf dem Opener „Kleines Mädchen“ oder gerne auch einfach poppig-wuchtig daherkommen, man höre hierzu in „Mango“, „Zucker Mutti“ oder „Katze / Computer“ rein. Eigentlich kann man tatsächlich von Swing sprechen, wo wir speziell auf „Zeitung“ verweisen möchten – sogar ein kleines Swing-Duett mit einer Dame. Ironie und Sarkasmus, Ehrlichkeit und Stumpfheit sind fester Bestandteil von „Fifty Shades of Earl Grey“. Auch „I Kissed A Boy“, eindeutig an Katy Perrys Megahit angelehnt („Es war okay bei Katy Perry“), ist ein perfektes Beispiel für den charmanten Umgang mit Ironie im Swingstil. Eingangs von alltäglichen Beobachtungen geredet, werden diese im Track „Mein Blog“ thematisiert, unter anderem, wenn die Flöte „von den Eltern auf’s Internet geschickt“ wird oder er „online around the clock“ ist. So viele simple und doch prägnante Wortspiele in einem Song sind schon leicht meisterhaft: „The apple every day keeps the virus away“. Jene Wortspiele und Benutzung von bekannten Begriffen macht seine Songs jedoch einzigartig und absolut hörbar, nachvollziehbar.
Gesamt darf man dem ganzen Spaß, den man vielleicht nicht immer ernst nehmen sollte, 38 Minuten (12 Songs) lauschen und sich an den kleinen Zeilen und Worten erfreuen und sie mit auf seinen Weg ins Wochenende nehmen. „Du machst alle traurig. Wenn man zum Beispiel dran denkt, wie oft sich in Deiner Gegenwart mein Rechner aufhängt“. Schmunzelnd, das versteht sich von selbst. Und zu guter Letzt wird man auf „Freyas Schlaflied“ noch in den Schlaf gesungen, geflötet, wie auch immer. Gute Nacht.
“Fifty Shades of Earl Grey“ von Blockflöte des Todes | VÖ 22.05.15 | als Download, CD und Vinyl!