
Nach zahlreichen Telefonaten, Demos und Sessions war der Grundstein mit 60 Songs für das Debüt-Album „Holyland“ irgendwann gelegt und der eigene Sound, den man bereits mit dem Titeltrack „Holyland“ zu hören bekommt, kreiert. Eben genau weil dieser Sound so eigen ist, ist es schwierig, die Band mit irgendwelchen Kollegen zu vergleichen. Sicherlich hätte man Anhaltspunkte, aber das würde die Magie zerstören, die Titel wie „Evaporated“ mit sich bringen – von Elektro á la Spielautomatenmusik bis hin zu leichten Stimmverzerrungen gibt’s alles. Fast schon klingt’s dadurch wie ein Popsong, der für ein Feature von Britney Spears und Fall Out Boy geschrieben wurde. Zum Glück verwirft Frontmann Ryan Neighbors dieses Gerücht durch seine schöne Stimme direkt wieder. Puh!
Nichtsdestotrotz finden sich die künstlichen Klänge aus dem Elektro-Genre auf der Platte immer wieder, ob der Song an sich nun etwas ruhiger ist, wie beispielsweise „Bhikshu“ oder doch weiterhin typisch partymäßig á la „The Glow“. Es ist bewundernswert, wie gut und ‚unauffällig‘ Hustle and Drone tiefgründige Sounds mit ein bisschen Plastik verknüpfen. Jeder DJ wird seine Freunde an der Platte haben! „Skinbread“ könnte man zu jeder Zeit im Club auflegen und die Masse würde sowas von abfeiern, garantiert – zum Runterkommen sollte man dann vielleicht direkt das absolut schöne „Backwards“ nachscratchen. Hey Mister DJ, come and play that song.
12 Tracks sind von über 60 Demos übrig geblieben. Eine stolze Anzahl, die die Band gecuttet hat und umso neugieriger sind wir natürlich auf die anderen Songs, die es nicht auf die Scheibe geschafft haben. Andererseits: Hustle And Drone werden das schon ganz gut entschieden haben, immerhin haben sie ein abwechslungsreiches Debüt mit eigenem Sound erschaffen, das sich hören lassen kann. So traurig die Fans von Portugal. The Man auch über Neighbors Ausstieg waren, so sehr dürfen sie sich jetzt über den Grund freuen: „Holyland“!
“Holyland” von Hustle And Drone | VÖ 10.04.15 | als Download oder Stream!
(c) Foto: Rola Music