Die beiden Brüder Leo und Paul gründeten gemeinsam mit dem Schlagzeuger Matthias Wendl die Band Nörd. Komplett wurde die Band aber erst nach dem Wechsel des Keyboarders Oded „KD“ K.dar von Haifa am Mittelmeer an die Spree. Es bleibt ein wohlbehütetes Geheimnis wie KD, während er seine Wehrpflicht in Israel im dortigen Musikcorps erfüllte, zu einem genialen Soundtüftler reifen konnte. Zusammen klingen Nörd nach hyperaktivem Pop und lassen die Musik genau so sein, wie es ihnen gefällt. Wir haben mal reingehört und eine Rezension über ihr Debüt „Na und? Wir kennen Euch doch auch nicht“ geschrieben. So fängt 2015 gut an: NÖRD werfen ihr Debüt-Album raus. Das heißt für uns: Jede Menge poppige Elektro-Songs mit einer Mischung aus ernsten und lustigen Texten, wie wir es bereits von der Vorab-Single „Drogen“ kennen: „Schuld daran seid ihr, dass ich mich nur auf Drogen amüsier‘“. Ein Textzeile, die man nicht nur auf Klassenfahrten oder anderes beziehen kann, sondern vor allem auf die Politikgeschehnisse, die durch unsere lieben Politiker entstehen. Aber in diese Materie wollen wir jetzt nicht zu tief tauchen, immerhin rezensieren wir diese erste Platte der Band NÖRD – und die gibt einiges her, das wir neben der Politikkritik nicht unter den Tisch kehren möchten. Elektro und Pop mit Sprechgesang und simplen Texten, die dennoch Tiefgang haben. So kann man das NÖRD-Album kurz beschreiben. Der Albumtitel „Na und? Wir kennen Euch doch auch nicht“ ist schon der Eintritt in die ironisch, sarkastische Welt der Jungs aus und um Berlin. So nehmen wir an, dass der Opener „Ich breche zusammen“ das harte Partyleben in der Hauptstadt beschreibt, mit dem die Jugend heute
konfrontiert ist: Man weiß ja gar nicht mehr wohin und was gerade Szene ist oder was nicht. „Halt mich fest, nicht an“ sind eindringliche Zeilen, die uns „Rette mich wer kann“ liefert, umzingelt von einem Trashpopsound und einer sanften Stimme des Sängers, die er auch auf der Nummer „Wesentlich“ beibehält und ein wenig an Mikroboy erinnert. „Maschinen“ wäre der perfekte Anwärter für eine weitere Single-Auskopplung, bleibt dieser Song doch am meisten hängen und fasst dieser Track das Debüt musikalisch gut zusammen. Nichtsdestotrotz ist unser Anspieltipp „Keine Sterne“, einen Song, den wir schon länger kennen: „Es gibt keine Sterne über Berlin“. Eine Nummer, die für uns fast mit Abstand die beste vom Album ist, wobei „Drogen“ und „Ich breche zusammen“ auch nicht von schlechten Eltern sind. In insgesamt 40 Minuten und auf 11 Titeln liefern uns NÖRD ein klasse Debüt und lassen vermuten, dass man definitiv noch mehr von ihnen hören sollte und wird, wenn sie ihre Musik an den richtigen Stellen präsentieren. Wir werden „Keine Sterne“ weiterhin auf dem Schirm haben und uns hin und wieder an NÖRD erinnern und diesen Song sicher zwischendurch mal als Ohrwurm haben. Aber ob das die ganz große Nummer wird?
“Na und? Wir kennen Euch doch auch nicht” von NÖRD | VÖ 30.01.15 | als CD!