Wenn Schicksal oder Vorbestimmung am Werk sind, dann spürt man das sofort. Es ist, als gäbe es einen göttlichen Plan oder universelle Synergie-Kräfte, die die exakt richtigen Elemente in der exakt richtigen Konstellation zum exakt richtigen Zeitpunkt zusammen fügen. Genau DAS war das Gefühl, das der Grammy-preisgekrönte Songwriter und Produzent Nasri empfand, als Magic! zum ersten Mal zusammen jammten. Die Single „Rude“ verkaufte sich weltweit mehr als 4 Millionen mal und wurde bereits über 100 Millionen mal gestreamt. In Deutschland ist der Hit bereits seit vier Wochen in den Top 10 der Single Charts und wurde mit Gold ausgezeichnet.
Ihre Single „Rude“ war definitiv einer der Hits des kurzen Sommers: Kaum hört man die Zeilen, fühlt man sich sofort an einen karibischen Strand versetzt, legt sich imaginär einen Hula-Hoop-Reifen um und bewegt sich rhythmisch zu den Klängen des Erfolgssongs, den die vier Jungs gemeinsam mit ihrem Produzenten Adam Messinger geschrieben haben.
Magic! „Rude“ Acoustic:
Durchaus kann es vorkommen, dass eine Band, die sofort mit einem Hit um die Ecke kommt, zu einem One-Hit-Wonder mutiert. Nicht aber Magic! – ihr Album heißt „Don’t Kill The Magic“ und schafft wirklich genau das Gegenteil: Die Magie lebt in allen Songs auf und man hört Einflüsse von ganz unterschiedlichen Künstlern, was nicht von ungefähr kommt: „If you ever get a chance to listen to the album, you’ll hear a little piece of you in there – thanks for molding us, we’ll always be big fans!“, richten sie sich in ihrer Danksagung unter anderem an No Doubt, The Beatles, Michael Jackson, John Mayer, U2 und Queen. Und wenn man ganz genau hinhört und die einzelnen Tracks auseinander nimmt, wird man wirklich von jedem etwas hören. Die Rockbeats wirken tatsächlich von Queen oder den Beatles inspiriert, das Songwriting und die Lässigkeit in der Stimme von Sänger Nasri Atweh ist definitiv auf John Mayers Schreibkunst zurückzuführen und die Gitarrensolos erinnern an U2.
Magic! einem Genre zuzuordnen, ist schwierig; oder sozusagen einfach nicht möglich. Es wirkt, als wären sie von der kalifornischen Sonne inspiriert, obwohl sie ursprünglich aus dem wesentlich kälteren Toronto, Kanada kommen. Vielleicht entsteht deshalb auch eine gute Mischung aus Pop, Reggae, R&B und Rock, wie das an Maroon 5 erinnernde „Stupid Me“ oder „Paradise“ hören lassen. Weiter stellen die Kanadier auf der Slowdown-Nummer „One Woman One Man“ unter Beweis, dass sie offensichtlich auch von Bob Marleys „No Woman No Cry“ inspiriert wurden, klingt die Melodie und Aussprache der Zeilen im Refrain doch sehr ähnlich, sodass der Song wie eine Hommage an den Star aus Jamaika erinnert.
Von Pop über Rock bis Reggae und R&B bietet das Debüt von Magic! wirklich alles. Die Band scheint in den 11 Titeln und 42 Minuten keinen Wert darauf zu legen, ein Album zu machen, das Kritiker später platt einem Genre zuordnen können – es wirkt fast so, als wollten sie genau das Gegenteil erreichen. Jedenfalls zeigen Songs wie „Little Girl Big World“ oder „Mama Didn’t Raise No Fool“ noch einmal, dass keine Monotonie herrscht und dass wahrscheinlich viele Hörer auf ihre Kosten kommen werden. Ihrer Debüt-Single treu bleibend, schließen die Debütanten ihr Platte mit dem Hula-Hoop-Track „How Do You Want To Be Remembered“ und John-Mayer-Lyrics ab, sodass sich der Kreis zum ersten Track „Rude“ nach einer musikalischen Achterbahnfahrt wieder schließt.
“Don’t Kill The Magic” von Magic! | VÖ 17.10.14 | als CD und Download!