REVIEW: Andreas Bourani | Bochum Zeche

Veröffentlicht: September 29, 2014 in Live-Reviews
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Andreas Bourani live2014 ist sein Jahr: Andreas Bourani befindet sich aktuell wieder auf Tour, hat passend dazu natürlich ein neues Album im Gepäck! Mit „HEY!“ lässt er einmal mehr tief in seine Seele blicken. Dreizehn großartige Pop-Songs, getragen von seiner außergewöhnlich warmen Stimme. Viele Konzerte waren bereits durch seinen „Auf uns“-Erfolgshit frühzeitig ausverkauft oder mussten in größere Hallen verlegt werden, sodass die „HEY!“-Tour 2015 mit weiteren Gigs verlängert wurde. Wir waren in Bochum dabei!


Ein bisschen ist es, als sei man in die Vergangenheit zurückversetzt: Andreas Bourani präsentiert sein Album live in der Zeche Bochum und hat als Support seinen guten Freund Jacob Brass dabei, den er höchstpersönlich ansagt. Das war bereits im März 2012 so. Doch seither hat sich einiges geändert: Bourani hat sein neues Album „HEY!“ veröffentlicht, Brass seine neue EP „Rodeo“. Und wir? Wir freuen uns auf eine Show, von der wir nur Gutes erwarten.

Um 19:30 Uhr betritt Jacob Brass nach Bouranis Anmoderatorin die Bühne, um alte und neue Songs zum Besten zu geben. Einleitend macht er noch einmal darauf aufmerksam, dass er schon einmal dabei war: „Ich war vor zwei Jahren schon einmal hier, vielleicht war der ein oder andere ja auch da!„. Neben den neuen Songs, die er von seiner am 19. September veröffentlichten, neuen EP „Rodeo“ vorstellt, spielt Jacob natürlich auch ältere seiner Stücke, wie zum Beispiel „Save Me“. Einige Fans singen mit, andere jubeln und klatschen wie wild. Jacob Brass ist definitiv der richtige Support, denn er heizt dem Bourani-Publikum richtig ein und animiert die Fans bis zur letzten Sekunde. In manchen ‚kehligen Tönen‘ erinnert der Sänger aus München an Caleb Followill, den Leadsänger von Kings Of Leon – nur scheint es bei ihm wirklich aus der Kehle zu kommen (und nicht vom Alkohol). Nachdem die 30 Minuten wie im Flug vergingen, merkt Jacob an, sich über Erwerber seiner EP für 7€ zu freuen, und dass er selbst zum Quatschen auch am Merch-Stand bereit stünde. „Man braucht keinen Gott, keine Religion, deshalb heißt der letzte Song „Heaven In Your Heart“„, und genau dieses singt er mit seiner schönen, weichen Stimme und lässt sich dabei mit einemOhohohohoh„-Chor seitens des Publikums unterstützen, der ihn sogar bis von der Bühne begleitet.

Jacob Brass „Rodeo“ live @ The Subway Session:

Da im Anschluss eine Party in der Zeche stattfindet, steht Andreas Bourani nach einem längeren, musikalischen Intro bereits um ca. 20:15 Uhr samt Band auf der Bühne. Nach einer kurzen Begrüßung startet die Band, die wir am Ende des Berichtes auch noch einmal vorstellen, und Andreas direkt mit drei neuen Songs in den Konzertabend: „Wieder am Leben„, „Füreinander gemacht“ und „Alles beim Alten“ eröffnen das zweite Konzert in der Zeche. Um den Schwung an den starken, neuen Nummern kurzzeitig zu unterbrechen, gibt’s noch einmal den ersten Hit „Nur in meinem Kopf„: „Vielleicht kennen einige von euch den nächsten Song – wer war denn vor 2 Jahren schon dabei?“ – und ja, es scheint definitiv so, als würden sogar sehr viele textsicher sein und mitsingen, und auch so, als wären viele vor, um genau zu sein: 2,5 Jahren, schon dabei gewesen. Ein Konzert kann für einen Künstler und seine Band nicht besser beginnen!

Nicht nur den Jungs auf der Bühne, sondern auch dem mitsingenden, sich mitbewegenden Publikum, kann eine kurze Pause nicht schaden, und so wird passenderweise mit „Delirium“ eine ruhigere Phase eingeleitet, und Andreas nutzt die Gunst der Stunde, um mal wieder etwas zu erzählen, eine Frage zu stellen: „Gibt’s denn hier Verliebte in Bochum?“ – und siehe da, Bochum ist nicht verliebt – zumindest traut sich nur eine Person, dazu zu stehen. Optimal für Andreas, denn „Delirium“ handelt von einer nur noch einseitigen Liebe. Die Ruhe wird so sehr genossen, dass die aktuelle SingleAuf anderen Wegen„, mit der Bourani Platz 6 beim Bundesvision Song Contest belegte, wie gerufen kommt. Oft ergreift der Mann des Abends die Gelegenheit, etwas zu seinen Liedern zu erzählen, wie auch zum Titeltrack „Hey„: „Ich war auf Kriegsfuß mit der Musik. Ich hatte nicht jeden Morgen Lust darauf, ich habe mir Zeit gelassen. Vielleicht kennen das einige von euch, wenn man perfektionistisch ist!?“ – und was hilft, wenn man mit etwas auf Kriegsfuß steht? Freunde. Deshalb erzählt er von seiner guten Freundin Elif, die er kennengelernt hat, und es war, als wäre sie schon immer da gewesen, da „sie so eine Leichtigkeit und besondere Art hat, mit Menschen umzugehen„. Der Song „Ultraleicht“ ist ihr gewidmet, die erste Reihe schenkt dieser Freundschaft Seifenblasen. Zum Titel „Mit der Zeit“ setzt der Headliner sich vorne auf den Bühnenrand, um Augenkontakt mit seinen Fans zu suchen und in den höheren Tönen die Augen zu schließen und zu genießen. „Darf ich mir was wünschen, Bochum? Holt alle eure Handies raus und macht das Licht an“ – und Bochum erfüllt seinem Helden natürlich den Wunsch und die Lichter schaukeln zum Song „Was tut dir gut“ durch die Armbewegung hin und her.

Andreas Bourani „Auf anderen Wegen“ live @ joiz:

Das war die Ruhe vor dem erneuten Sturm! Mit „Zusammen untergegangen“ geht’s erneut rockig zu und Andreas springt von der einen zur nächsten Ecke, erfreut sich an seinen Bandkollegen, und man merkt richtig, wieviel Spaß es allen macht, heute Abend hier zu stehen. Auch „Nimm meine Hand“ hat einen rockig-lauten Instrumentalpart, der nur so überzeugt. Der Song, auf den geschätzt 95% des Publikums warten, kommt ziemlich zum Schluss und mit einer besonderen Ankündigung: „Was habt ihr denn alle diesen Sommer gemacht?“ – „Fußball!“ – „Nur Fußball? Kein Urlaub, Hochzeit?“ – und schwupps, erklingt auch schon „Auf uns“ in einer Akustik-Version am Keyboard, bevor Andreas zum Refrain aufspringt und die Post abgeht. Alle sind außer Rand und Band, zum Ende hin wird’s noch einmal ruhiger, um dann mit der nächsten Nummer „Ein Ende nach dem andern“ noch einmal richtig abzugehen – sogar mit einer Lichtershow, die den instrumentalen Abschnitt der Band noch energetischer wirken lässt, Andreas Bouraniwährend Bourani himself die Bühne kurzzeitig verlässt.

Mit „Eisberg“ startet die erste Zugabe, bevor er mit „Sein“ mal wieder etwas vom Gipfelaufstieg im Herbst 2013 erzählt, wo er mit Berliner Freunden auf Bergen im Süden war: Sie waren alle alleine auf jenem Gipfel und haben die Aussicht genossen und Andreas hat Falken beobachtet: „Es war das Beste, was uns passiert ist, dass wir die letzte Seilbahn runter verpasst haben, so konnten wir die Aussicht genießen – so ist der Song „Sein“ entstanden!“. Als dritte Zugabe gibt’s das unter den Fans beliebte „Wunder„, das es heute mit einer längeren Version inklusive Bandvorstellung gibt: Den Abend haben Julius an der E-Gitarre, Arne am Piano, Ralph am Bass und „der schönste Mann der Stadt, wie Andreas ihn nennt, Jürgen am Schlagzeug musikalisch bereichert.

Ein durchweg perfekter Konzertabend, der von Unterhaltung bis Emotionalität alles geboten hat.

>> Hier gibt’s einige Fotos von Andreas Bourani aus Bochum (27.09.2014).

(c) Pressefoto: FourArtists, (c) Konzertfotos: R. Bektas
Kommentare
  1. Sina sagt:

    Ein sehr schönes Konzert-Review!
    Andreas führt einen durch Emotionale höhen und tiefen, immer bewegend und aufwühlend. Live klingt er noch viel besser als auf der Platte!
    Ich bin süchtig nach seiner Live-Musik. Immer erste Reihe und immer mit Seifenblasen bewaffnet 😉

    Danke für den schönen Rückblick auf das Konzert in Bochum 🙂

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