Auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes haben Jacob Underwood, Ashley Parker Angel, Erik-Michael Estrada, Trevor Penick und Dan Miller drei Millionen Alben verkauft, erzielten zwei US-No.1 Hits, 2 Hit-Singles und 2 Top-Twenty Alben in Deutschland und bereisten die ganze Welt mit ihren Hits wie „Liquid Dreams“ und „All Or Nothing“, die aus dem nach ihnen benannten Debüt-Album stammten, welches sich 1,7 Millionen Mal verkaufte. Nach einem Crash-Kurs in der Musikindustrie in ihren frühen Zwanzigern, ist das Quartett (ohne Ashley) nun endlich wieder als Freunde vereint. Gemeinsame Auftritte und Musik machen ist ihr erklärtes Ziel. Im Rahmen ihrer ersten kleinen Club-Konzerte in Europa, haben wir den Herren ein paar Fragen gestellt – hier gibt’s O-Town im Talk für euch.
Vor One Direction, Kelly Clarkson oder Leona Lewis war O-Town! Als sie im Jahr 1999 an einer ganz neuen Art von TV-Show („MTV Making The Band„) teilnahmen, ahnten sie nicht, dass sie damit die Musik- und Popkultur revolutionieren würden. Nun, zehn Jahre nach ihrer Trennung, gibt’s ein Comeback – wir hatten die Jungs im sympathischen Talk, den wir euch nicht vorenthalten möchten.
Schön, euch wieder hier zu haben! Wann habt ihr zum ersten Mal an eine „O-Town Reunion“ gedacht?
O-Town: Zuerst einmal: Danke an euch! Über die Reunion haben wir innerhalb der letzten Jahre immer mal wieder diskutiert. Das Timing stimmte aber einfach nicht für alle, sei es aus persönlichen oder anderen Gründen – und so hat es nie ganz geklappt. Als es dann aber auf die 10 Jahresmarke der Trennung zuging, fühlte es sich wirklich wie „jetzt oder nie“ an und wir waren es den Fans, die nie aufgehört haben, uns zu unterstützen, wirklich schuldig.
Was haben eure Freunde und Eltern dazu gesagt? (Das klingt, als wärt ihr noch immer die kleinen Jungs, aber ihr seid ja mittlerweile gestandene Männer ;))
Erik: Diejenigen, die uns nahe genug sind wissen, dass wir keine “Stage Moms” haben. Dennoch nehmen sie aktiv an unseren Karrieren teil. Wirklich..! Jakes Mutter Mechele hat uns während der Proben ein BBQ ausgerichtet. Micki (Erik) gibt uns ständig konstruktive, musikalische Kritik. Und ich weiß, dass Angela (Dan) den ganzen Social Media Kram leitet. Wenn man jetzt so daran denkt, ist es ein fantastisches Gefühl, sie wieder so begeistert zu sehen.
Dan: Unsere Freunde und Familien haben uns immer sehr unterstützt. In manchen Hallen und Städten müssen unsere Fans wirklich schnell sein, um an Tickets zu kommen, weil unsere Familien womöglich die Hälfte der Tickets selbst gekauft haben. Oh und danke für das Kompliment 🙂
O-Town „Skydive“ live @ Berlin:
Manche Bands haben nach der Trennung ja gar keinen Kontakt mehr untereinander, weil das Business sie dazu gebracht hat, sich gegenseitig zu hassen. Wie konntet ihr dieser Theorie trotzen? Seid ihr in all der Zeit immer befreundet und in Kontakt geblieben?
Jacob: Unsere Trennung rührte eher von externen Problemen als von internen Unstimmigkeiten. Die Forderungen der laufenden TV-Shows gleichermaßen, wie die unserer Plattenfirma, der volle Tourplan und die ganzen großen Firmen, mit denen wir Geschäfte gemacht haben, machten es uns sehr schwer, jeden glücklich zu machen. Aber all dieser Stress brachte uns noch enger zusammen. Wir haben Seite an Seite gekämpft und waren eine 5-Mann-Einheit . Wir waren wirklich wie Brüder.
Seid ihr auch mit Ashley in Kontakt? Hat er „Skydive“ auch schon gehört und falls ja, was sagt er zu dem Song?
Trevor: Wir reden nicht wirklich mit ihm, hoffen aber, dass er “Skydive” gehört und es ihm gefallen hat. Er will das Beste für uns und wir wollen dasselbe für ihn.
Eure Stimmen kommen viel maskuliner rüber, aber dennoch erkennt man sie wieder. Ist diese Entwicklung auch ein Teil eures neuen Sounds? Was können wir von eurem Album, welches im August veröffentlicht wird, erwarten?
Jacob: Das nächste Album ist eine Ansammlung an Dingen, die wir in den 10 Jahren unserer Trennung gelernt haben. Es war uns möglich, diese Erfahrung zu nehmen und O-Town so zu schaffen, wie wir wirklich sind. Es macht Spaß, die Entwicklung und Reife des Einzelnen zu hören und Musik zu kreiren, die wir damals nie hätten kreiren können.
“Lines & Circles” ist ja ein eher mathematischer Titel. Was sind „Linien & Kreise“ für euch?
Erik: Ich habe mir Dans Logo-Design angeschaut und da kam die Idee. Wenn man das „O“ in unserem Logo auf die Seite dreht, ergibt das eine Zehn. Das untermalt nochmal, dass wir für eine Dekade von unseren Fans weg waren. Das in Verbindung mit der Tatsache, dass die Band sich in den letzten 10 Jahren immer wieder an dem gleichen Start-/Endpunkt in eine Richtung wieder gefunden hat – oder dass wir manchmal auch einfach im Kreis gelaufen sind. Es führte alles dazu, dass wir genau wieder hier enden. Wir hatten das Gefühl, dass sich jeder damit identifizieren kann.
Ihr tourt quer durch Europa, noch bevor ihr in den USA auf Tour geht. Was sind eure besten Erinnerungen an Europa?
Trevor: Die Fans sind das Beste an Europa. Sie sind immer so dankbar, dass wir überhaupt hier sind. Es war ein super Trip hierher und wir freuen uns darauf, zurück zu kommen.
Plant ihr noch mehr Shows für Europa Ende des Jahres?
Jacob: JA!! Wir planen aktuell, im September und dann nochmal im nächsten Jahr herzukommen. Wenn es nach mir ginge, würden wir die Hälfte unserer Zeit hier verbringen. Je mehr Zeit ich in Europa verbringe, desto mehr verliebe ich mich in diesen Teil der Welt. Wir wissen es definitiv jetzt mehr zu schätzen, als Erwachsene. Ehrlich, ich glaube, wir wissen alles mehr zu schätzen.
Habt ihr Fans wiedergesehen, die auch Teil der damaligen O-Town Fanbase waren? Wie fühlt es sich an zu wissen, dass diese Mädels auch erwachsen geworden sind, O-Town aber dennoch nie wirklich vergessen haben?
Dan: Unser erster Trip zurück nach Europa war gerade aus diesem Grund super! Es waren Fans da, die Bilder mitgebracht haben, die wir mit ihnen vor 10 oder 12 Jahren gemacht haben. Sie kamen zur Show und wir haben ein neues Bild gemacht, auf dem wir genauso gepost haben, wie auf dem „alten“ Bild. Das war echt spitze.
Ist das jetzt nur ein kurzes Comeback oder können sich die Fans sogar auf ein „zweites“ Album von O-Town freuen?
Trevor: Das alles ist bisher einfach nur super und wir hoffen, dass die Leute mehr von uns hören wollen, denn wir lieben es definitiv, Musik zu machen…
Habt ihr weitere Pläne für die Zukunft der Band, die ihr verraten könnt?
Erik: Also wir haben einen riesigen Berg an neuem Material, das ist sicher. Ich denke, dass unsere Bühnenshow die größte Überraschung ist, die wir noch in petto haben. Wir haben eine Show zusammengestellt, nicht nur ein Konzert. Es ist interaktiv und frei. Wir singen, wir lachen, manche Leute werden weinen müssen, und es gibt eine kleine Portion „Magic Mike“ obendrauf. Das war ein Scherz – die Leute werden nicht weinen müssen!
Vielen Dank an MCS Berlin sowie O-Town für die Realisierung des Interviews.
Mal wieder ein super Talk von euch !