Pharrell Williams prägte das Musik-Business der vergangenen Monate wie kein Zweiter: als Sänger, Produzent und/oder Songwriter war er entscheidend an den weltweiten Millionseller-Nummer-Eins-Hits des Jahres beteiligt: „Get Lucky“ (Daft Punk) und „Blurred Lines“ (Robin Thicke). Die größte Verbindung dürfte dieser Tage jedoch durch seinen eigenen Hit „Happy“ entstehen. Jetzt legt Pharrell Williams mit „G I R L“ am 3. März weltweit sein Album nach – eine Liebeserklärung an die Frauen, beabsichtigt auffällig groß und getrennt geschrieben.
Wow! Was für ein Mann. Pharrell Williams. Wenn man diesen Namen mal laut ausspricht, ist eines klar: der Mann ist ein Star. Ein Star, der sich vom Hintergrund-Sternchen fleißig und langsam in den Vordergrund arbeitete. Es ging gar nicht anders. Ob bei Justin Timberlake, Britney Spears, Beyoncé, Jay-Z, Snoop Dog, Madonna oder Nelly, überall hatte er seine Finger schon im Spiel – oder in der Produktion. Er entdeckte und produzierte Stars, schrieb ihnen Welthits und sang hin und wieder selbst mal in einem Feature auf selbigen mit. Die Songs, an denen er mitarbeitete sowie die Auszeichnungen, die er dafür bekam, lassen sich gar nicht mal so eben aufzählen.
Aktuell ist seine erfolgreiche Hit-Single „Happy“ in aller Ohren und zig Millionen haben ihre Tanzbeine schon geschwungen und den „Happy“-Dance nachgeahmt und auf YouTube & Co. verbreitet. Was vielen Künstlern aus diversen unschönen Gründen sonst als sogenannter Shitstorm passiert, ist diesem einzigartigen „Hip-Pop-Gott“ nun als Happystorm gelungen: er verbindet mit nur einem Song Generationen, Fremde, Kontinente und Musikliebhaber miteinander. Schaut selbst und findet eure Stadt auf der eigenen Plattform „We Are Happy From…„.
Live-Performance „Happy“ in der Queen Latifah Show:
Die Lebensfreude, die in den Videos zu sehen ist, bekommen wir auf diesem „G I R L„-Wunderwerk zu hören. Beginnend mit dem Opener „Marilyn Monroe„: zunächst ein Sound, der aus einem 50er-Jahre-Film entnommen sein könnte, bis Williams diesen Gedanken nach 23 Sekunden vollkommen zunichte macht – mit einem einfachen ‚different‚ und schon befinden wir uns mitten in einem Hip-Hop-Track, der nicht pop-angehauchter sein könnte und vielleicht ein wenig an Justin Timberlakes Pop-Zeiten erinnert, vor diesen „20/20 Experience“-Experimenten. Pharrell Williams spricht hier mit seinem Tagebuch und erzählt diesem von DEM einen Mädchen: „She’s everything that I want and it’s crystal clear / Not even Marilyn Monroe, no Cleopatra, not even Joan of Arc, I just want a different girl … G I R L, G I R L, G I R L, G I R L … When I love what I described, but then again, I don’t need no adjectives for this girl„. Bäm! Von vorne bis hinten ein sehr guter Hiphop-Pop-Track, einfach groovig.
Ähnlich groovig geht es auch auf den darauffolgenden Tracks weiter, beispielsweise direkt bei der zweiten Nummer, auf der kein geringerer als Justin Timberlake „Brand New“ mit ihm singt. Wofür Pharrell ja ohnehin bekannt ist, ist sein Falsett–Gesang – hier wirkt es zusammen mit JT fast wie in einem Battle und man kann gar nicht sagen, wer der bessere Sänger dieser Art ist. Wahrscheinlich sind sowohl Pharrell, als auch Justin unbeschreiblich überzeugend darin und ergänzen sich einfach nur perfekt. Die zwei größten Pop-Sänger unserer Zeit.
Im Song „Hunter“ ist der Star des Albums wieder alleine. Wahnsinn, schon beim reinen Zuhören. „You can’t be serious“ – wie soll das nur auf dem Dancefloor abgehen? Wir können es uns vage vorstellen, aber in echt wird’s dann wahrscheinlich nochmal eine Nummer größer, wenn alle zu Pharrells Perfektionsmusik tanzen – und wie. „Hunter“ und „Gush“ gehören auf jeden Fall zu den ‚dirty songs‚ des Albums – und, oh Wunder – das Feature mit Miley Cyrus („Come Get It Bae„) ist auch nicht von schlechten Eltern: „I can see it the way you like / I can do it the way you need, I can give you dirty looks“ heißt es hier unter anderem.
Die weiteren Gast-Stars auf der Platte sind Daft Punk („Gust Of Wind„), die den Refrain mit ihrem typischen Sound bereichern und Alicia Keys („Know Who You Are„), die das Album in diesen fast 4 Minuten mit ihrer Soul-Stimme nochmal in eine andere Richtung lenkt. Auch „Lost Queen“ ist für das Album im Gesamten eher ein untypischer Song, der auch gut den Titel ‚Jungle Queen‘ tragen könnte, erinnern die Melodie und die Ureinwohner-„Hay-hey-hay-hay-hay“-Rufe im Hintergrund doch sehr an einen Dschungel. Bis auf diese Zwischenrufe ist dieser Titel der einzige, der ein wenig ruhiger ist, aber noch lange nicht ruhig.
Dennoch: zum Entspannen und Durchatmen nach bisher 7 großartigen Tracks, einschließlich „Happy„, vielleicht mal angebracht – auch das Meeresrauschen/der Wind/die Technik von Pharrell Williams‘ „Producer Skills“ in der Mitte des Songs laden zum Zurücklehnen ein, bis man dann an einen Hidden Track gelangt, dessen Titel „Freq“ ist und JoJo featured: „I’d rather be a freak than not be unique, the individuality makes life better„. Punkt.
Wow! Was für ein Album. G I R L. Wenn man diesen Titel mal laut ausspricht, ist eines klar: der Mann liebt Frauen. Auf 10 (+1) beweist er uns das auch, von vorne bis hinten. Jeder Song sprüht nur so vor Lebensfreude und zeigt, dass Mister Williams nicht nur „Producer 2013“ bleiben wird, sondern auch ein guter Anwärter auf den Titel „Pop Artist 2014“ ist. Ein Album, das man Meisterwerk des Jahrhunderts im Bereich Pop und Hip-Hop international nennen kann, zweifelsohne.
„G I R L“ von Pharrell Williams erscheint am 3. März 2014 auf CD und als Download!